Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Im Februar war Generallieutenant Frhr. v. Losn unter Ver— 
etzung zur General⸗Ordenskommission zu den Offizieren von der 
Armee versetzt worden und an seine Stelle Generallieutenant v. Fabeck 
getreten, der indessen schon im Dezember starb. Unser Brigade— 
kommandeur Generalmajor v. Thile war im November zum Konꝛ⸗ 
mandeur der 22. Division ernaunt worden, übernahm aber nach 
dem Tode des Generals v. Fabeck unsere Division. An seiner 
Stelle wurde Generalmajor v. Ziemietzky, Kommandeur der 56. In⸗ 
'anterie-Brigade, in gleicher Eigenschaft zur 42. Infanterie-Brigade 
hersetzt. 
Am 15. Dezember legte die Armee große Trauer an für Ihre 
Majestät die Königin-Wittwe Elisabeth. 
1874. 
Seine Majestät weilte vom 8. bis 24. Mai in Wiesbaden. 
Als Ordonnanzoffizier wurde der überzählige Hauptmann Henke 
ommandirt und zur Kaiserlichen Tafel gezogen. 
Am 20. Mai fand Parade in der Wilhelmsstraße statt; Vor— 
beimarsch am Theaterplatz (jetzt Kaiser-Friedrichs-Platz). 
Das Regiments-Exerziren fand bei Wiesbaden, Brigade-Exerziren 
bei Frankfurt a. M., die Manöver in der Wetterau und im Lahn— 
Thal zwischen Gießen und Wetzlar statt. In letzterer Stadt — 
ehemals preußische Enklave — wurde das Regiment immer mit be— 
sonderer Herzlichkeit aufgenonmen, namentlich nachdem die 8. Jäger 
»on dort nach Zabern verlegt worden waren. Aber auch in deu 
anderen Manövergegenden, selbst in der blutarmen Rhön und den 
oon israelitischen Wucherern ausgesogenen kurhessischen Ortschaften, 
owie auf dem damals noch weltentrückten Westerwald war die 
Aufnahme vorzüglich. Ueberall gaben die Quartierwirthe ihr Letztes 
her, um ihre „Einquartierung“ zufriedenzustellen. Ueberall bildete 
sich auch ein herzliches Verhältniß der Mannschaften des Regiments 
zur Einwohnerschaft heraus, wesentlich gefördert durch die seitens der 
Kompagnien am Sedantage abgehaltenen Volksspiele, zu denen die 
Kriegsveteranen des betreffenden Dorfes meist eingeladen wurden 
uind an denen die Bevölkerung, insbesondere die Jugend, sich immer 
glückstrahlend betheiligte. Eine ständige Nummer des Festprogramms 
ildete hierbei immer der Parademarsch der Dorffeen. 
Am 11. September wohnte der Kronprinz den Manövern bei 
Friedberg bei und sprach sich sehr befriedigt über die Haltung der
	        
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