Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Befehl des Kaisers, daß dieselben Ehren, wie gegenüber einer König— 
lichen Prinzessin zu erweisen seien. Ein Unteroffizier-Doppelposten 
wurde vor die fürstliche Villa gestellt, während 1 Hauptmann und 
bLieutenant Leichenwache hielten, bis auf Kaiserlichen Befehl die 
terbliche Hülle in das Mansoleum zu Charlottenburg übergeführt 
vurde. 
Wenige Monate darauf sandten die Hinterbliebenen der Gräf— 
lich Harrachschen Familie dem Oberstlieutenant v. Below eine große 
Onyrkapsel mit dem Bildniß der Fürstin, deren Initiale A in echten 
Perlen die Vorderseite zierte, während auf dem Revers der Todes— 
tag auf goldenem Kreuze eingeprägt war. Jeder Offizier, der Wache 
gestanden hatte, erhielt die gleiche Kapsel in kleinerem Format, und 
für die Unteroffiziere wurde eine Summe von 300 Gulden übersandt. 
Mit Einverständniß dieser Unteroffiziere wurde die Summe zur 
Erhaltung des Andenkens an die Heimgegangene als „Fürstin-Liegnitz— 
Fond“ niedergelegt, und werden seitdem die Zinsen alljährlich am 
5. Juni einem hülfsbedürftigen Unteroffizier des III. Bataillons aus— 
gehändigt. 
Am 8. Juni traf der Schah von Persien zu zweitägigem Auf— 
uthalt im Schloß in Wiesbaden ein. Die 4. Kompagnie — Haupt— 
mann v. Kietzell — stand als Ehren-Kompagnie am Bahnhof. Der 
dompagniechef und von den Offizieren der Kompagnie der Premier— 
ieutenant v. Brause, sowie der als Ordonnanzoffizier kommandirte 
Lieutenant v. Bonin wurden mit dem persischen Sonnen- und Löwen— 
Orden dekorirt. Den als Posten und Ordonnanzen verwandten 
Unteroffizieren und Mannschaften wurde eine Summe von 340 Gulden 
iberwiesen. 
Vom 28. bis 31. Juli weilte der Kaiser in Wiesbaden. Der 
als Ordonnanzoffizier kommandirte Premierlieutenant v. Bonin wurde 
zur Tafel befohlen. An den Wiesbadener Aufenthalt schloß sich 
vieder derjenige in Homburg, wo Seine Maiestät bis zum 3. August 
verblieb. 
Am 1. September wurde General der Infanterie v. Bose zum 
Thef des Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 31 ernannt und 
gleichzeitig einem Fort Straßburgs sein Name verliehen. 
Zum Regiments-Exerziren wurde das Regiment in und bei 
Wiesbaden zusammengezogen, Brigade-Exerziren fand bei Frank— 
urt a. M. statt. Die zwischen Main und Taunus angelegten Manöver 
endigten bei Wiesbaden.
	        
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