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gehaltenen Grundsätze die richtigen waren, beweist u. A. der Um—
stand, daß so sehr viele Söhne oder jüngere Brüder ehemaliger
Regimentskameraden bei dem Regiment eingetreten sind. So waren
in der Rangliste von 1884 nicht weniger als 8 Doppelnamen*) unter
den Lieutenants, und gegenwärtig (1900) giebt es im Offizierkorps
9 Söhne ehemaliger Regimentskameraden.**)
Wenn der junge Offizier in Wiesbaden heimisch geworden war,
pflegte er zum II. Bataillon nach Hanau versetzt zu werden. Wurde
diesem Ereigniß auch mit einem „gelinden Schaner“ entgegengesehen,
denn auf mancherlei Vergnügen, Anregung und Annehmlichkeit mußte
fortan verzichtet werden, so hatte es doch auch manchen Vorzug.
In Hanau war man zum größten Theil auf den Kameraden—
kreis angewiesen. Einen eigentlichen ausgedehnteren Familienverkehr,
oder gar einen Gesellschaftstrubel, wie in dem Weltbad Wiesbaden
gab es nicht. Das gesellige Leben spielte sich mehr am dritten Ort
und ziemlich ausschließlich in einem Verein, „Harmonie“ genannt,
ab, zu dem sich die besseren Familien zusammengeschlossen hatten,
um allerdings zeitweise recht lebhaft miteinander zu verkehren.
Außerdem gab es nur im Sommer Sonntagskonzerte, vormittags
im Schloßgarten, nachmittags in dem nahen ehemaligen Spielbad
„Wilhelmsbad“ und im Winter dreimal wöchentlich stattfindende
Vorstellungen im Stadttheater.
Allabendlich fand man sich bei dem Herbergsvater Treusch in
den „drei Rindern“ ein, einer vorsintfluthlich kleinen niedrigen
Kneipe, in welcher die lange Pfeife noch jahrelang ihr Dasein
fristete. Seltener ging es in die „Sonne“ oder in den „Bürger—
verein“. Und wehe dem, der hierbei im Kameradenkreise fehlte.
Kein Schloß und kein Riegel konnten ihn vor einer nachhaltigen
Störung seiner kopfhängerischen Einsamkeit oder gar seiner Nachtruhe
schützen. Eine solche Störung war um so leichter zu bewirken, als
bier Lieutenants in der Kaserne, die wenigen anderen aber in deren
unmittelbarer Nachbarschaft wohnten.
Das in der Kaserne befindliche Offizierkasino war mit den
geringen Mitteln, über welche das Offizierkorps anfänglich ver—
fügte, mehr wie dürftig eingerichtet. Im Laufe der Jahre trat darin
) v. Diringshofen, Nowina v. Axt, v. Tschudi, Frhr. v. Verschuer,
v. Below, v. Baumbach, v. Wright, Schartow.
*x) v. Below, v. Rohrscheidt, v. Heeringen, Henke, Kriegsheim, v. Frey—
hold, v. Bonin, Wagner, v. Wegerer.