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noch einmal neue Flammen empor, Feuersbrünste, wohl aus Privat—
rache angelegt, dann herrschte eine Stille ebenso unheimlich, wie das
Getöse vorher. Noch lange Zeit lagen Todte auf den Straßen und
an den Barrikaden, oder Verwundete, denen kein Mensch zu Hülfe
kam und die sich doch nicht weiter schleppen konnten; keine Hand
rührte sich, und doch flatterte auf der Porte de Montreuil wieder
wie ehemals die französische Tricolore. Die Franzosen selbst waren
in ihren Gesprächen voll Scham und Entrüstung, ein solches Schau—
spiel der Welt und gerade den Dentschen geliefert zu haben, sie
waren freilich ebenso froh, daß man ihnen von diesem schrecklichen
Alb geholfen hatte. Uebrigens wurden auch etwa 600 Kommunarden
an den diesseitigen Feldwachen bei dem Versuche, sich durchzuschleichen,
festgenommen und entwaffnet, darnnter mehrere Weiber in National—
zardentracht, oft bildhübsch und doch ebenso widerlich in ihrer
eidenschaftlichen Verwilderung und Wuth.
Am 28. Mai konnten die deutschen Truppen wieder ganz
zurückgezogen werden. Das II. Bataillon kam mit dem Regiments—
stab nach Neuilly (5. und 8./80), Celles (6./80) und Brou (7./80),
das III. Bataillon nach Dorf Rosny. Am 31. Mai sollte die Ab—
sperrung der Hauptstadt auf allen Punkten aufgehoben werden, die
21. Division jedoch vom 1. Juni ab an Stelle der 22. Division die
Forts Rosny, Noissy und Romainville besetzen. Das J./80 sollte
wieder zum Regiment herangezogen werden, das II. und III. Bataillon
tach Partin kommen.
Schon waren die nenen Quartiere bezogen, als das Schicksal
zum Glück anders entschied. Die 21. Division sollte nach einem
abändernden Befehl sofort den Rückmarsch nach der Heimath, und
war vorläufig über Epernay — Verdun bis Metz beginnen und am
1. Juni abrücken.
Die weiteren Befehle lauteten dahin, daß das J. Bataillon am
3. Iuni nach Gressy — Messy —, St. Mesmes, am 4. Juni nach
Barcy — Pringy —Marcilly marschiren sollte. Am 4. Juni kam der
Regimentsstab nach Juilly, das II. Bataillon ebendahin und nach
Nantouillet und Vinantes, das III. Bataillon in die Quartiere des
J. Bataillons für 3. Juni. Die Reihenfolge der Truppen des
Armeekorps beim Rückmarsch wurde derartig geregelt, daß drei
Staffeln gebildet wurden, wobei das Regiment zur zweiten Staffel
rechnete. Diese sollte am 7. Juni abrücken und Metz am 24. Juni