Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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splittern wie übersät. Die ziemlich bedeutenden Vorräthe und die 
zum Theil stark demontirten 74 Geschütze waren von den Franzosen, 
wie sie lagen und standen, zurückgelassen. Große Vorräthe von 
Lebensmitteln, vom Pökelfleisch bis zu den schönsten Gemüse- und 
Champignonkonserven, viel Wein und Tabak, eine Masse Pulver, 
1200 Chassepots wurden vorgefunden. Andererseits standen die 
Mauern der Wälle und Einbauten noch durchgängig intakt, und 
wenn auch die Franzosen selbst behaupteten, es sei ihnen unmöglich 
gewesen, sich außerhalb der Kasematten bei dem starken Feuer der 
deutschen Artillerie aufzuhalten, so war doch auch keine gangbare 
Bresche vorhanden, und ein Sturm auf das Fort hätte noch 
empfindliche Verluste verursacht. 
Sehr wenig angenehm waren die vielen Erdarbeiten, die jetzt 
zur Instandsetzung des Forts zu diesseitigem Gebrauche nöthig 
wurden. Ganze Bataillone mußten tagein tagaus thätig sein, bis 
alle Geschütze in Stellungen mit Front gegen Paris eingefahren und 
eingebaut waren und das Werk auch sonst gegen feindliche Unter— 
nehmungen genügenden Schutz erhalten hatte. 
Auch der so lange von fernher betrachtete und als Stütze für 
alle Vertheidigungsmaßregeln der Pariser in dieser Gegend bekannte 
Mont Valérien war das Ziel der Neugier für uns Alle. Eine 
wunderbare Rundsicht entzückte den Beschauer und zeigte ihm deutlich, 
über wie viel natürliche und künstliche Mittel die Vertheidigung der 
Großstadt geboten hatte und mit wie wenig wir hatten aus— 
kommen müssen. Von hier konnte man vielleicht am besten einen 
klaren Ueberblick über die Stellungen der deutschen Truppen bis 
weit hinüber nach dem nordöstlichen Theile derselben erhalten. Und 
welch ein Bild bot von hier aus die schöne Weltstadt selbst! Zu 
den Füßen das Bois de Boulogne mit seinen jetzt freilich verstümmelten 
Anlagen und Wassern, mit dem Rennplatz der Pariser, dem Hippo⸗ 
drom de Longchamps. Jenseits desselben das Marsfeld, jetzt das 
Lager der kriegsgefangenen Theile der Pariser Armee, daneben der 
Trocadero mit seinen Terrassen, dann der Arc de Triomphe und 
die Champs Elysées, der Industriepalast, jetzt zum Pferdestall und 
Munitionsmagazin degradirt, der Concordienplatz, die Tuilerien, das 
Stadthaus, die schönen Dome und Kirchen. Zum Abschluß endlich 
auf der einen Seite der Montmartre, auf der anderen die Höhen 
von Belleville mit dem Kirchhof du Pore Lachaise. Innerhalb des 
Forts herrschte jetzt bereits allerwegen preußische Akkuratesse und
	        
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