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'and sich in dem Nahfeuer einer am Bahnhof Issy verdeckt
aufgestellten, sehr lästig fallenden feindlichen Mörser-Batterie. Zwei
Züge lagen in den Laufgräben der dort schon von den Franzosen
angelegten und jetzt nur aptirten Schanze auf schlechtem Stroh bei
5Grad Kälte, ein Zug befand sich in dem Blockhause derselben,
nachdem sich die Benutzung der Kellerräume in den benachbarten
Villen als unmöglich erwiesen hatte. Bei einer Besichtigung dieser
Keller durch den Bataillonskommandeur, Major v. Below, stellte es
sich heraus, daß dieselben sämmtlich wie Siebe durchlöchert waren.
Auch von der feindlichen Infanterie litten nunmehr die Vorposten
weniger als früher, da ihnen eine Beantwortung des feindlichen
Feuers jetzt erlaubt worden war und sie neben den Wallbüchsen auch
eine Anzahl Chassepotgewehre überwiesen bekamen.
Ein Vorkommniß bei Beginn der Beschießung und Ein—
nahme der neuen Vorpostenstellung muß noch erwähnt werden, weil
dasselbe so recht geeignet zu sein scheint, den verständigen und guten
Geist unserer Leute zu beweisen. Es war Befehl gegeben, die vor—
liegenden Dörfer und Höhen Anfang Januar nach ihren Einwohnern
abzusuchen, um diese aus dem Bereich des Artilleriekampfes, zunächst
bis Versailles zu schaffen. Aehnlich war bereits bei der Besetzung
von Belleville und Sovres verfahren worden. Das Absuchen begann.
Die 5. und 6. Kompagnie, die sich in der Orangerie von Schloß
Meudon befanden, sollten die aufgegriffenen Leute, nachdem sie dort
abgeliefert worden, weiter schaffen. Zwischen 7 und 9 Uhr abends
varen etwa 70 Personen jeden Alters und Geschlechtes abgeliefert,
neistens aber nur Greise und Frauen mit kleinen Kindern, oder Kranke,
die zum Theil erst aus dem Bett geholt und nothdürftig bekleidet
varen und einen bejammernswerthen Eindruck machten. Beim An—
blick so vielen Elendes brachten die Mannschaften der genannten
Kompagnien herbei, was sie hatten, beschenkten die armen Leute mit
Geld, mit Nahrungsmitteln und Decken, und als um 10 Uhr abends
der Zug mit einem Begleitkommando sich nach Versailles in Be—
wegung setzte, bot derselbe einen ganz eigenen Anblick. Die Mann—
schaften des Begleitkommandos hatten darum gebeten, den armen
Leuten behilflich sein zu können, und das war ihnen auch erlaubt
worden. Sofort waren einige Schubkarren und Tragegestelle be—
ichafft, und es dauerte nicht lange, so hatte man die ganz alten und
gebrechlichen oder kranken Personen darauf gebettet, wie es ging,
und so erst setzte sich der Zug in Bewegung. Die kleinen Kinder