Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Arbeiten wiederholten sich fir die Truppen von da ab mehr 
und mehr. 
Am 26. Oktober wurden wieder Vorposten und zwar mit zwei 
Bataillonen des 87. Regiments zusammen bezogen. Das J. Bataillon 
kam nach Meudon, das II. nach Villebon, das III. nach der Zünd— 
hütchenfabrik. 
Am 27. Oktober bewarf ein heranfahrendes Kanonenboot die 
Kronprinzenschanze auf nächste Entfernung 119,2 Stunden lang mit 
98 Granaten, ohne daß es gelang, ihm erfolgreich zu antworten. 
Die Besatzung mußte diese unangenehme Zeit hindurch in einem 
bombensicher genannten, aber doch recht unsicheren Keller aushalten. 
Einige Tröstung erhielt sie jedoch auch dabei: es kam die Nachricht 
von dem Fall der Festung Metz und der Gefangennahme der 
Bazaineschen Armee. Gar Manche begrüßten dieselbe schon als das 
Ende dieses schweren Krieges. 
Leider sollte auch diese Hoffnung täuschen. Seit der Ballon— 
fahrt Gambettas von Paris nach Tours (am 7. Oktober) und der 
Verlegung des Regierungssitzes dorthin waren die begonnenen Neu— 
bildungen auf französischer Seite im großen Stile fortgesetzt worden. 
Wenn auch der Werth der neuen Truppen vielleicht gering war, so 
hatte sich doch die deutsche Heeresleitung ihren Massen gegenüber 
zuerst immer nur abwehrend verhalten können. Sie hatte gegen 
Westen und Südwesten nur jene starke Kavallerie, die sich auf das 
J. bayerische Korps und die 22. Infanterie-Division stützte, vor— 
geschoben, im Norden nur geringe Abtheilungen der Maas-Armee, im 
Südosten nur das neuzusammengestellte XIV. Armeekorps. General 
v. der Tann, der bis Orléans vorgedrungen war, hatte schließlich vor 
den dreifach überlegenen feindlichen Heeresmassen nach tapferem 
Kampfe zurückgehen müssen. Im Norden waren die Verhältnisse 
auch kaum mehr zu bemeistern, und ebenso war es im Südosten. 
Jetzt, nach dem Falle von Metz, konnten starke Theile nach all 
diesen Kriegsschauplätzen geworfen werden, — und doch, wie lange 
sollte es noch dauern, bis sie den Widerstand jener Massen überall 
niedergeschlagen hatten! 
Vom 1. November ab sollten die Regimenter immer ein Bataillon 
auf fünf Tage nach Versailles kommandiren, und zwar wurde zuerst 
das 111./80 dazu bestimmt. Das Bataillon rückte, da zugleich die 
Ablösung der Vorposten befohlen worden war, am genannten Tage 
um 1 Uhr mittags mit der Bataillonsmusik nach Versailles, woselbst
	        
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