Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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gemacht wurden, um gerade hier jede wirkliche Gefahr aus— 
zuschließen. 
Der Vertheidigungsabschnitt, in welchen die 21. Division ein— 
gerückt war, hatte an sich eine sehr günstige Gestalt. Vor seinem 
Haupttheil bei Bas Meudon —Séevres bis St. Cloud strömte die 
Seine vorbei, und die 60 bis 75 m über dem Thal derselben auf— 
steigenden Höhen von Meundon, von Clamart über Chäteau 
Meudon bis St. Cloud, waren mit einem reich gegliederten Wald 
und Park bestanden, der vorn jeden möglichen Schutz nach außen, 
im Innern aber zahlreiche Verbindungswege zur Heranführung und 
Verschiebung der Truppen bot. Und was die Natur noch nicht 
gethan, das ergänzte mit leichter Mühe die Menschenhand. Dicht 
an der Seine, auf einem der Haupthöhe vorliegenden Bergkegel 
entstand durch Abänderung einer französischen Verschanzung die 
sogenannte Kronprinzenschanze, von der aus das Seine-Thal weithin 
nach beiden Seiten unter Feuer zu nehmen war. Auf den Höhen 
folgten dann vom rechten Flügel die Schanze Moulin la Tour, 
Bayernschanze genannt, sowie mehrere kleinere Werke vor Villacoublay, 
dann auf einer Waldhöhe hinter Bellevue und bei der Zündhütchen— 
fabrik die sogenannte Jägerschanze, endlich eine Reihe stärkerer 
Batterien auf dem ganzen Raum bis nach St. Cloud hin, in dessen 
Anlagen später ebenfalls schwere Geschütze Aufstellung erhielten. 
Durch alle diese natürlichen und künstlichen Vertheidigungsmittel 
war also diese Stellung in hohem Grade gegen feindliche Unter— 
nehmungen gesichert, namentlich auch, da der Feind schon große 
Schwierigkeiten bei einem Versuche, die Seine zu überschreiten und 
sich dann zum Angriff gegen die Höhen zu entwickeln, finden mußte. 
In der That kam ein solcher Versuch auch während der langen Be— 
lagerung nicht zu Stande. Die Franzosen begnügten sich mit einer 
allerdings sehr lästigen Beschießung der so nahe heranreichenden 
Vorpostenstellung bei Soͤpvyres —St. Cloud, bewarfen von dem eben— 
falls sehr nahen und starken Fort Mont Valérien aus die Haupt— 
punkte mit schweren Granaten, blieben aber sonst in der Defensive. 
Die Vorpostenstellung der Division zerfiel in drei kleinere Ab— 
schnitte für je 1 Bataillon: 
Schloß Meudon, 
Bellevue, 
Sovpres mit Kronprinzenschanze.
	        
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