Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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bei der genannten Ferme als Repli zu verbleiben. In Valenton 
lag 1 Bataillon 94. Regiments, in Villeneuve St. Georges standen 
2 Kompagnien 87. Regiments, dahinter 1 weiteres Bataillon desselben 
Regiments, an der Ferme de l'Hoͤpital außerdem noch die Vorposten— 
Batterien nebst 1 Zug Husaren. 
Der Abmarsch der 21. Division, deren Stellung jetzt die 
17. Division zu übernehmen hatte und die selbst in den Abschnitt 
Meudon einrücken sollte, war auf den 10. Oktober festgesetzt. 
Ihre Vorposten sollten bis zum 10. Oktober stehen bleiben, um 
am 11. Oktober von Valenton und Villeneuve St. Georges aus 
den übrigen Theilen der Division nach Meudon nachzufolgen. Das 
II. Bataillon marschirte demzufolge bereits am 10. Oktober nach 
Chaville und bezog dort nach großer Anstrengung Quartier bis zum 
12. Oktober, während die beiden anderen Bataillone mit 2 Bataillonen 
82. Regiments, 1 Jäger-Kompagnie, 2 Batterien, 2 Zügen Husaren— 
Regiments Nr. 14 unter dem Befehl des Majors v. Below am 
11. Oktober nach erfolgter Ablösung durch das Regiment Nr. 90 
gleich nach dem neuen Kantonnement Viroflay marschirten. Auf 
dem ganzen Marsche, der sich im großen Bogen um Paris herumzog, 
traf das Regiment lange Züge von Belagerungsgeschütz und-Material, 
all die schweren 24-0Pfünder und Riesenmörder, deren eindringlicher 
Sprache und Verführungsgabe der spröde Sinn der Jungfrau 
Straßburg eben nachgegeben hatte und die nun hier ihr Talent 
weiter bewähren sollten. Die große Frage, was aus der Ein— 
schließung von Paris werden sollte, war durch den Fall von 
Straßburg und die Ankunft dieser Geschütze in ein neues Stadium 
gerückt, es sollte jetzt der artilleristische Angriff in die Wege geleitet 
werden. In der Truppe begrüßte Jedermann diese Hülfe mit großer 
Freude. Leider sollten noch Wochen, ja Monate verstreichen, bis 
dieselbe wirklich eintrat, und die Truppen noch viel unter den durch 
die eintretende Winterkälte vermehrten Strapazen und Unbilden der 
Einschließung zu leiden haben. Jetzt begann recht eigentlich der an— 
strengende und verantwortliche Vorpostendienst. Es kam für die 
21. Division hinzu, daß sie in einen Cernirungsabschnitt versetzt 
worden war, der vor Versailles, dem Standorte des Königlichen 
Hauptquartiers lag, und daß hinter dem rechten Flügel desselben 
bei Villacoublay der große Belagerungspark eingefahren wurde. 
Versailles lag nur 5 Km, Villacoublay 2 km weit zurück; 
es lag auf der Hand, daß die Vorposten so stark als möglich
	        
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