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Am 25. November nachmittags rekognoszirte General v. Moltke
die Stellung des XI. Korps von der großen Terrasse des Schlosses
Le Piple aus.
Am 3. Oktober fand eine Besichtigung aller nicht gerade auf
Vorposten befindlichen Truppen des XI. Armeekorps vor Seiner
Majestät dem Könige statt, und zwar immer in der Nähe ihres
bezüglichen Kantonnements an der Straße, welche der König auf seiner
Fahrt von und nach Versailles passiren mußte. Die 41. Brigade
hatte ihre Aufstellung bei Boissy St. Léger, die Bataillone standen
in der Kolonne nach der Mitte mit geöffneten Gliedern. Seine
Majestät sprach hierbei den beiden Regimentern seinen Königlichen
Dank für ihre Leistungen und ihre Bravour auf dem Felde der
Ehre aus und schloß mit den Worten: „Ihr habt es den besten und
ältesten Regimentern Meiner Armee gleich gethan.“ Mit bewegter
Stimme gedachte er dann noch der herben Verluste, welche die
Truppen schon erlitten hätten.
Diese verhältnißmäßig ruhigen Tage in Boissy St. Léger und
Le Piple chaͤteau waren leider gezählt. Die Absendung des
J. bayerischen Korps und der 22. Division am 6. Oktober und das
Eintreffen der 17. Division führte eine Verschiebung in der Stellung
der einzelnen Theile der Dritten Armee herbei, und da gleichzeitig
das Regiment Vorposten zu geben hatte, so wurden die Tage vom
4. Oktober ab für seine Theile recht anstrengend.
Am 4. Oktober zog das III. Bataillon bei Bonneuil auf Vor—
posten, während das J. Bataillon mit 2 Kompagnien (1. und 3.)
zum Bau einer Schanze kommandirt war. Am 5. Oktober nach—
mittags löste das II. Bataillon das III. auf Vorposten ab. Den
Vorposten war erhöhte Aufmerksamkeit anbefohlen worden, weil ein
Ausfall befürchtet wurde, das J. Bataillou rückte deshalb auch noch
nach Valenton ins Quartier.
Nachdem am 8. Oktober nachmittags das II. Bataillon von
Vorposten abgelöst und wieder nach Boissy St. Léger zurückmarschirt
war, rückte am 9. Oktober früh das III. Bataillon mit dem
Regimentsstab nach der Ferme de l'Hôpital ab, um das dort
stehende Bataillon des 94. Regiments abzulösen.“s) Das IJ. Bataillon
folgte ebendahin, um hinter der Feldwachtstellung des III. Bataillons
*) Hier wurden 11,2 Uhr nachmittags bei einer Rekognoszirung Hauptmann
Graf v. Schlieffen und Feldwebel Engler durch Gewehrschüsse verwundet.