Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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gesetzt. In Paris hatte man die Republik erklärt, und bald meldete 
man von Kämpfen, die bei der Einschließung durch die deutsche 
Armee vorgefallen waren. Die Bevölkerung in den Theilen des 
Landes, die zurückgelegen war, schien sich an dem Widerstande be— 
theiligen zu wollen; bald da, bald dort war auf die deutschen 
Truppen aus Wald und Busch geschossen worden.“) So langte 
das Regiment am 21. September bei Paris an. Die Maärsche 
waren folgende gewesen: 
Am 17. September marschirte die Division von Reims bis in 
die Gegend von Fismes. Das Regiment erhielt Quartiere in den 
fast ganz verlassenen und verödeten Dörfern Magneux (Stab und 
J. Bataillon), Hourges (II. Bataillon) und Unchair III. Bataillon). 
Am 18. September marschirte das Regiment bis Foͤre en Tar— 
denois, wo nach 81, stündigem Marsche Quartiere bezogen wurden. 
Am 19. September wurde der Vormarsch bis in die Gegend 
von Roncourt fortgesetzt. Das Regiment erhielt Quartier in Latilly 
(Stab und II. Bataillon), Vadon (IJ. Bataillon) und Treville 
(III. Bataillon); letzterer Ort war aber nur ein kleines, halbver— 
fallenes Gehöft, weshalb das III. Bataillon auf eigene Verant— 
wortung nach Rozet St. Albain rückte und dort mit einer Kompagnie 
Sachsen, welche auf Requisitionskommando von Paris her eingetroffen 
waren, die sehr dürftigen Quartiere theilte. 
In der Nacht zum 20. September waren Befehle zur Be— 
schleunigung des Vormarsches eingetroffen, und so fiel der Marsch 
am 20. sehr anstrengend aus. Er führte bis in die Gegend von 
Croucy sur Ourcq. Das Regiment selbst kam nach neunstündigem 
Marsche nach Lizy sur Ourcq in übrigens noch ganz gute Quartiere. 
Am 21. September gelangte man in die Nähe der französischen 
Hauptstadt. Die Dörfer waren überall menschenleer, ja oft ganz 
zerstört durch die Banden, welche sich von da ab hinter dem Rücken der 
Einschließungs-Armee immer mehr für Freund und Feind gefährlich 
machten. Das Regiment kam an diesem Tage nach Voisins und Ségy 
II. Bataillon) ins Quartier, am nächsten traf es in der Cernirungs⸗ 
inie selbst ein. 
Das schöne Paris, welches vor den Augen der Truppen sich 
ausbreitete, strahlend im Glanz der Sonne mit seinen Kuppeln des 
*) Schon am 4. September hatte in Reims die Bevölkerung den deutschen 
Truppen Widerstand geleistet.
	        
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