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Wanderung, und mancher Tropfen echten Champagners mußte die—
jenigen über die Entbehrungen hinwegtrösten, welche sie bis zur
Erreichung dieses Zieles überstanden hatten. Mitten in solchen
Genüssen traf der erste Ersatztransport für das Regiment ein,
f* Offiziere, 280 Mann stark. Die Offiziere waren Hauptmann
Graf Schlieffen, Premierlieutenant v. Loßberq, Sekondlieutenants
o. Kutzleben und v. Ende II.
Wir unterbrechen hier den Bericht und kehren zurück zu den
5 Kompagnien, welche zum Transport der französischen Gefangenen
kommandirt worden waren.
Die 2. und 10. Kompagnie unter Hauptmann v. Verschuer,
oerstärkt durch eine halbe Eskadron des 6. Ulanen-Regiments, hatten
2200 Gefangene nach Etain zu eskortiren. Von da sollten sie der
Einschließungs-Armee von Metz zum Weitertransport überliefert
werden. Es waren an sich drei tüchtige Märsche; am 9. September
rückte man um 4 Uhr morgens aus, um 51/0 Uhr nachmittags in
Monzay anzukommen, am 11. September gelangte die Kolonne bis
Damvillers, am 12. September nach Etain und dann nach Boinville.
Dazu kam die Mühe, die man mit den Gefangenen hatte. Die—
selben waren zum Theil matt und schwach, die Artilleristen und
Kavalleristen des anhaltenden Marschirens ungewohnt, zum Theil
auch widerwillig. Es mußte vielfach mit Strenge und Rücksichts—
losigkeit vorgegangen werden. Hauptmann v. Verschuer ließ sogar
einmal, als Alles nichts half und einzelne Gefangene ausbrachen
und davonliefen, feuern. Hatte man dann fast den ganzen Tag
die Gefangenen gleich einer Heerde fortgetrieben, so mußten sie
während der Nacht auch scharf bewacht bleiben. Jedermann war
froh, als in Etain ihre Uebergabe an Truppen der Zweiten Armee
erfolgte.
Der nun beginnende Weitermarsch nach Paris entschädigte
freilich für diese Strapazen reichlich. Es begann eine so schöne Art
Fußreise, wie sie kaum erhofft war. Den Krieg glaubte ein Jeder
beendet, und kaum störten die Spuren des Franktireurwesens, die sich
schon überall zeigten. Die Kompagnien, so sehr isolirt sie hier zu sein
schienen, hatten noch nicht unmittelbar darunter zu leiden, ja die
Quartierwirthe waren meist recht freundlich, und als in Brécy en Brie
bei einem Brande von der Mannschaft wacker beim Löschen mit—
geholfen wurde, stattete der Maire des Ortes seinen Dank in so
angenehmer Form ab, daß beide Theile zufrieden sein konnten.