Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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schließlich einem Bataillon des XII. Armeekorps zum Biwakiren an— 
geschlossen hatte. 
Am Abend des Tages bezog das Regiment mit den anderen 
Theilen der 21. Division ein Biwak bei Floing. Seine ver— 
schiedenen Theile hatten dabei das ganze Schlachtfeld durchschreiten 
können, welches hier in Frage ham, und namentlich die Wirkung 
der diesseitigen Artillerie deutlich ersehen. Namentlich in der Nähe 
des Bois de la Garenne war der Erdboden geradezu bedeckt mit 
weggeworfenen Waffen und Ausrüstungsgegenständen, die Zeichen 
der völligen Auflösung, in welcher sich die feindliche Armee schließlich 
befunden haben mußte. 
Die Verluste des Regiments waren verhältnißmäßig gering 
gewesen, sie beliefen sich beim 
J. Bat. auf — Offizier, 1 M. todt, 1Offizier, 10 M. verw. 
II. — — — 
III. — — ⸗— 
1 Mann vermißt. 
Erst der folgende Tag sollte klarlegen, was erreicht, was ge— 
ichehen war. Noch setzte die 22. Division auf den eroberten Höhen 
Vorposten aus. 
Und doch war der Preis schon am Abend des 1. September 
um 7 Uhr errungen, als nach kurzer Unterbrechung das Geschütz— 
feuer aus über 400 Feuerschlünden auf die Festung begonnen hatte. 
Noch hatten die Franzosen einen Versuch zum Durchbruch nach 
Süden gemacht, jetzt steckten sie die weiße Fahne auf. Die Unter— 
handlungen begannen und führten zu der Kapitulation der französischen 
Armee. Kaiser Napoleon hatte sich selbst gefangen gegeben. — 
Die 2. Kompagnie des Regiments war von dem zeitweiligen 
Führer des XI. Armeekorps, Generallieutenant v. Schachtmeyer, 
nach Floing selbst geführt worden, um hier Ordnung zu schaffen 
und für die Sicherheit der Verbandplätze zu sorgen. Im Dorfe 
sah es furchtbar aus, Haus bei Haus lag in Trümmern, eine 
Brandstelle neben der anderen. Was noch heil war, trug wenigstens 
die Zeichen des erbittersten Nahkampfes und der Zerstörung. Auch 
der Kavallerieangriff war hier durchgegangen. In den Straßen 
und Höfen lagen die Leichen von Gefallenen, die Kadaver von 
Pferden oft haufen- und reihenweise. Die schrecklichsten Scenen 
mußten sich hier abgespielt haben. Häuser, Höfe, Scheunen, Ställe, 
Bärten waren voll von Verwundeten. meist sogar von Schwer—
	        
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