4178
schließlich einem Bataillon des XII. Armeekorps zum Biwakiren an—
geschlossen hatte.
Am Abend des Tages bezog das Regiment mit den anderen
Theilen der 21. Division ein Biwak bei Floing. Seine ver—
schiedenen Theile hatten dabei das ganze Schlachtfeld durchschreiten
können, welches hier in Frage ham, und namentlich die Wirkung
der diesseitigen Artillerie deutlich ersehen. Namentlich in der Nähe
des Bois de la Garenne war der Erdboden geradezu bedeckt mit
weggeworfenen Waffen und Ausrüstungsgegenständen, die Zeichen
der völligen Auflösung, in welcher sich die feindliche Armee schließlich
befunden haben mußte.
Die Verluste des Regiments waren verhältnißmäßig gering
gewesen, sie beliefen sich beim
J. Bat. auf — Offizier, 1 M. todt, 1Offizier, 10 M. verw.
II. — — —
III. — — ⸗—
1 Mann vermißt.
Erst der folgende Tag sollte klarlegen, was erreicht, was ge—
ichehen war. Noch setzte die 22. Division auf den eroberten Höhen
Vorposten aus.
Und doch war der Preis schon am Abend des 1. September
um 7 Uhr errungen, als nach kurzer Unterbrechung das Geschütz—
feuer aus über 400 Feuerschlünden auf die Festung begonnen hatte.
Noch hatten die Franzosen einen Versuch zum Durchbruch nach
Süden gemacht, jetzt steckten sie die weiße Fahne auf. Die Unter—
handlungen begannen und führten zu der Kapitulation der französischen
Armee. Kaiser Napoleon hatte sich selbst gefangen gegeben. —
Die 2. Kompagnie des Regiments war von dem zeitweiligen
Führer des XI. Armeekorps, Generallieutenant v. Schachtmeyer,
nach Floing selbst geführt worden, um hier Ordnung zu schaffen
und für die Sicherheit der Verbandplätze zu sorgen. Im Dorfe
sah es furchtbar aus, Haus bei Haus lag in Trümmern, eine
Brandstelle neben der anderen. Was noch heil war, trug wenigstens
die Zeichen des erbittersten Nahkampfes und der Zerstörung. Auch
der Kavallerieangriff war hier durchgegangen. In den Straßen
und Höfen lagen die Leichen von Gefallenen, die Kadaver von
Pferden oft haufen- und reihenweise. Die schrecklichsten Scenen
mußten sich hier abgespielt haben. Häuser, Höfe, Scheunen, Ställe,
Bärten waren voll von Verwundeten. meist sogar von Schwer—