Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

auf Theile der bei Floing nach unglücklicher Attacke gegen die 
Haupttheile des XI. Korps zurückweichende Kavallerie-Division 
Margueritte, die hier einen Ausweg nach Norden suchten. Der 
Stoß derselben traf Premierlieutenant Graf v. Haßlingen mit 
seiner 12. Kompagnie. Das ruhige Feuer derselben warf auch 
hier den Gegner unter schweren Perlusten zurück. Dann folgte 
das Bataillon gegen das Bois de la Garenne, dessen Nordrand 
im Verein mit den 87ern und 82ern erstürmt wurde, während 
gleichzeitig von Osten (Givonne) her Theile des 1. Garde-Regiments 
zu Fuß eindrangen. Der Kampf endete hier in einem allgemeinen 
Vorwärtsdrängen nach Süden, wobei eine Rechtsschwenkung nach 
Sedan hin ausgeführt wurde. Der Feind eilte in völliger Auf— 
lösung dahin zurück. 
Was die 1. und 4. Kompagnie betrifft, so waren sie dem An— 
griffe gegen das Bois de la Garenne gefolgt, dann aber von einem 
Generalstabsoffizier (Major v. Sobbe) an dem Wege von Illy nach 
dem Walde bei einem kleinen Gehölz zurückgehalten worden. 
Noch zu erwähnen sind die Erlebnisse zweier Züge, welche 
isolirt auftraten. Schon an der Ferme du Champ de la Grange 
hatte der Schützenzug der 1. Kompagnie (Vicefeldwebel Müller) als 
Sicherung der linken Flanke am Waldrande etwa 25 Pferde und 
mehrere Gefangene aufgebracht. Dann war von der 12. Kompagnie 
der 1. Zug (Portepeefähnrich Frhr. v. Diringshofen) gegen eine 
feindliche Kavallerieabtheilung, die sich links zeigte, vorgenommen 
worden und hatte dieselbe durch einige Salven zur eiligsten Flucht 
veranlaßt. Später hatte dieser Zug an der sogenannten Tannerie westlich 
Fleigneux eine stehengebliebene französische Kolonne von 30 Munitions— 
und Montirungswagen, 36 Pferde und 20 Ochsen erbeutet, worauf er 
Befehl erhielt, diese Kolonne zu bewachen. Das war ein sehr mühseliger 
Auftrag, da die feindliche Mannschaft bei der Kolonne das Dreifache 
stark war und sich in dem nahen Walde (Foréèt des Ardennes) eine 
Menge Versprengter herumtrieben und versuchten, durch Feuer 
die Befreiung der Gefangenen zu erreichen. Es entstand mit ihnen 
ein längeres und wiederholtes Scharmützel, bis es dem Führer 
des Zuges gelang, wenigstens sich der Gefangenen zu entledigen. 
Beim Ende des Kampfes zwischen Illy —Floing brach der Zug mit 
der Kolonne über Fleigneux — Calvaire d'glly auf, um sich dem 
Regiment wieder anzuschließen, erreichte dasselbe aber erst am 
nächsten Frühmorgen, nachdem er kreuz und quer marschirt und sich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.