Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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angelangt, als er zu seinem Schrecken bemerkte, daß ihm nur ein 
Zug unter Lieutenant v. Trott und einer unter Premierlieutenant 
v. Kehler gefolgt war. Zu Nachforschungen blieb keine Zeit, es 
ging vorwärts gegen die Höhen, den Anderen nach. 11. Jäger, 
46er, 5. Jäger, 87er, 82er, Alles stürmte vorwärts gegen die 
terrassenförmig ansteigende Höhe, der Raum ward bald zu eng, Alles 
schob sich in- und voreinander,“* die Führung hörte auf. Längere 
Zeit wogte der Kampf auf und nieder, Granaten, wohl aus der 
südwestlich gelegenen Festung, behelligten die rechte Flanke und 
später auch den Rücken, denn nachdem im heftigen Gefecht die Höhe 
selbst erstirmt war, wandte sich ein Theil gegen Osten, um das 
Bois de la Garenne zu nehmen. Auf dem übrigen Gelände gaben 
sich die Franzosen bereits truppweise gefangen. Gegen 5 Uhr nach— 
mittags erst war jedoch auch hier der Kampf zu Ende. 
Die nicht gefolgten Theile des Halbbataillons Poseck hatten 
von General v. Thile Gegenbefehl bekommen, weil dieser bei dem 
Vorbrechen der ersten Züge gesehen hatte, daß dieselben gar zu große 
Verluste erlitten. Erst später waren sie gefolgt und hatten den 
linken Flügel der Angriffslinie XI. Korps erreicht, der nun auch 
mit gegen das dicht besetzte Bois de la Garenne links einschwenkte. 
Bei diesem letzten Vorgehen wurde Premierlieutenant v. Kehler 
durch einen sehr unglücklichen Schuß durch Hals und Backe schwer 
verwundet. Er wurde davon nie ganz geheilt und starb im 
Jahre 1898 an den Folgen dieser Verwundung. Vor dem Bois 
de la Garenne waren noch einige feindliche Artilleristen, die ein in 
einem Batterie-Einschnitt stehengebliebenes Geschütz retten wollten, 
von Premierlieutenant v. Kehler und seiner Mannschaft vertrieben 
und das Geschütz mit der Nr. 80 gezeichnet worden. Das Geschütz 
wurde im Verlauf des Gefechtes von dem Regiment 94 mit— 
genommen und später von Kaiser Wilhelm dem Großherzog von 
Sachsen-Weimar zum Geschenk gemacht. 
Wir wenden uns den anderen Bataillonen zu, die wir bei 
Fleigneux verlassen haben. Das II. Bataillon erhielt keine Gelegen— 
heit zur Theilnahme an dem eigentlichen Kampfe, es blieb da, wo 
es gewesen, stehen, um den linken Flügel der Artillerie zu sichern. 
Glücklicher war das III. Bataillon. Es erhielt Befehl, mit 
den in der Nähe stehenden Theilen des 87. und 82. Regiments 
gegen das Bois de la Garenne vorzugehen. Bei diesem Angriff, 
der über Chataimont-Usine—la Foulerie geschah, stieß man zuerst
	        
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