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Philipp Jung aus Elsaßhausen gehörig festgestellt und später vom
Regiment als Eigenthum erworben.
Der 7. August verfloß im Uebrigen unter den Maßregeln zur
Wiederherstellung der Verbände, Ergänzung der Munition u. dergl.
Am nächsten Tage wurde der Vormarsch wieder fortgesetzt, und von
Jedermann auch gern, denn schon begann sich der Leichengeruch über
dem traurigen Gefilde bei Wörth zu verbreiten, nachdem der sonst
heiße 7. August wiederholte Niederschläge gebracht hatte.
Vierzehntes Kapitel.
Vormarsch gegen Chalons sur Marne und
Schlacht bei Bedan.
General v. Gersdorff.
Km Abend von Wörth war die 4. Kavallerie-Division, welche
mit der badischen Division zur Sicherung der linken Flanke gegen
Hagenau—Straßburg stehen geblieben war, zur Verfolgung nicht
mehr verwendbar gewesen. Diese hatte deshalb bei Reichshofen und
Umgegend ihr Ende gefunden, da hier die frisch anlangende Division
Lespart vom 53. französischen Korps eine Aufnahmestellung genommen
hatte und diese ohne allgemeine größere Kraftanstrengung nicht zu
überwältigen war. Trotz der vollkommenen Auflösung, in der sich
die Truppen des Marschalls Mac Mahon befanden, gelang es hier—
durch, sie unter steter Fortsetzung des Rückzuges doch wenigstens
nach einigen Tagen wieder zu ordnen. Auch die weitere Verfolgung,
welche vom 7. August ab die 4. Kavallerie-Division übernahm, fand
sehr bald ein natürliches Hemmniß in dem vorliegenden, schwer
durchschreitbaren Gebirgsstock der Vogesen. Die Fühlung mit dem
Feinde ging dadurch verloren, und es blieb unklar, wohin derselbe mit
der Hauptmasse zurückgegangen sei. Für die Dritte Armee lag es
nahe, sich möglichst in Verbindung mit der Haupt-Armee, welche bei
Saarbrücken über die Grenze gegangen und nach ihrem Erfolge bei
Spicheren im siegreichen Vormarsche war, zu erhalten, und so beschloß
das Oberkommando, gegen Saarburg vorzurücken. Der Feind sollte
angegriffen werden, wo er sich stellte. Man vermuthete jedoch einen