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Elsaßhausen zurechtkommen können. Jetzt erhielten sie Befehl, sich
zu sammeln, und zwar geschah dies so, daß die 1. und 2./80 mit dem
Regimentsstab, sowie die 6. und 11./80 etwa 500 m südöstlich Elsaß—
hausen blieben, während 3 Kompagnien des I1./80 nebst 2 Zügen
der 10./80 und der 3. und 4. /80 an der Hagenauer Chaussee gegen—
über von Spachbach biwakirten und etwas mehr nach Gunstett zu
die 9. und 12./80 unter Major v. Below. Bei diesen letzteren be—
fanden sich alle drei Fahnen des Regiments.
Unvergeßlich für Jeden, der an dem großen Kampfe betheiligt
zewesen war, bleibt noch der Augenblick, als bei Beendigung des—
elben der Kronprinz die Truppen auf der Höhe von Elsaßhausen
begrüßte. Auch dem Regiment rief er zu: „Ich danke Euch, Ihr
oraven Hessen, Ihr habt wie Helden gekämpft, ich danke Euch Allen.“
Seite an Seite mit den tapferen Truppen des V. Korps, das 1866
in Böhmen so manches blutige Gefecht erlebt und sich die Be—
wunderung selbst des obersten Kriegsherrn erworben hatte,“) hatte
das neue Regiment gezeigt, daß auch seine Tapferkeit Bewunderung
verth war. Und auch den Süddeutschen hatte man wieder die
Hand gereicht im blutigen Kampfe für das gemeinsame Vaterland.
Der Kronprinz aber, der hier geführt hatte, war fortan Aller Abgott
zeworden, und sein Beiname: „Unser Fritz!“ datirte von diesem
blutigen Tage her, der sie mit ihrem Führer auf immer verband.
Waren die Reihen der Sieger auch ungeheuer gelichtet, so tönten
Jubel und Rufe der Begeisterung doch nicht weniger laut. Selbst
die Leute, welche verwundet am Boden lagen und nicht in den all—
gemeinen Jubel einzustimmen vermochten, erwiderten die Grüße
hres Oberfeldherrn durch Winke mit der Hand oder Schwenken
nit der Mütze. Und wie bei Weißenburg, so auch hier ging es
veiter und weiter zu jeder einzelnen Truppe, zu jedem Verband—
platze, zu jedem Lazarethe. In dem brennenden Dorfe Fröschweiler
besuchte der hohe Herr u. A. auch den zum Tode getroffenen
eindlichen Divisionsgeneral Raoult, der bekannte, daß er es jetzt,
aachdem er die preußische Armee in ihrer Tapferkeit kennen gelernt
habe, für eine letzte Ehre halte, von einer solchen Truppe geschlagen
zu sein. Erst gegen 10 Uhr abends verließ der Kronprinz todmüde
das Schlachtfeld, nachdem er überall, wo es möglich war, Trost und
) König Wilhelm hatte dieser Bewunderung in einer besonderen an
General v. Steinmetz, den damaligen Führer des Korps, gerichteten A. K. O.
usdruck verliehen.