Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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pflanzungen besäte Gelände gegen Elsaßhausen gestattete dem Ver— 
theidiger, sich immer wieder in neue Abschnitte zurückzuziehen. Nur 
die stets gleichen Bemühungen der Offiziere, kleinere und größere 
Abtheilungen um sich zu versammeln und vorwärts zu bringen, ließ 
den Angriff auch hier bis auf die Höhe vor dem Dorfe gelangen. 
An dem Widerstande gegen den feindlichen Vorstoß auf das V. Korps 
aahmen diese Truppen bei ihrer eigenen Gefechtslage nur stellen— 
weise theil. 
Dieser Vorstoß war der letzte Verzweiflungsakt des Feindes 
gewesen. Elsaßhausen war nicht mehr zu retten, von allen Seiten 
ging es nunmehr gegen diesen Punkt vor. Der rechte Flügel der 
Franzosen wurde durch die 22. Division von Neuem umfaßt, und 
das auf der ganzen Linie der Angreifer ertönende Signal zum 
„Schnell avanciren!“ vereinigte Alles zu einem letzten Stoße. Trotz 
allen Schnellfeuers der feindlichen Feldgeschütze und trotz des Geknatters 
oon Chassepot und Mitrailleuse wurde Elsaßhausen erstürmt, seine 
Besatzung aufgerieben oder gefangen gemacht. General v. Bose, 
General v. Schachtmeyer, General v. Gersdorff waren inmitten der 
Schützenlinie und versuchten, den Truppen Ziel und Richtung ihres 
Vorgehens immer von Neuem zu geben. 
Noch war aber das letzte Ziel dieses heißen Kampfes nicht 
erreicht, und General v. Bose führte deshalb die Truppen sehr bald 
von Neuem vor, um auch Fröschweiler auf dem obersten Theil der 
Höhe wegzunehmen. Dem von Elsaßhausen sich bereits in voller 
Auflösung nach dem schützenden Walde von Reichshofen zuwendenden 
Theile der geschlagenen Armee folgten nur wenige Truppen am 
linken Flügel. Auch die beiden bayerischen Korps waren jetzt gegen 
den linken französischen Flügel, d. i. die verschanzte Stellung der 
Division Ducrot, siegreich geworden und reichten ihren norddeutschen 
Waffengenossen in dem Sturme auf Fröschweiler die Hand. Endlich 
war die 2. Brigade der württembergischen Division über Spach— 
bach auf dem Kampfplatze eingetroffen und konnte sich nun dem 
rechten Flügel des XI. Korps anschließen. Fröschweiler fiel nach 
neuem blutigen Kampfe, und damit war die Schlacht siegreich 
beendet. 
Die so stark zersplitterten Theile des Regiments hatten in 
diesem letzten Akte der Schlacht meistens nicht mehr Verwendung 
erhalten, sie hatten, wie die 2. Kompagnie (Poseck), weil noch in 
dem Waldkampf verstrickt, selbst nicht mehr bei dem Sturm auf 
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