Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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seite des Dorfes mit Theilen gestanden hatte, verschwunden war. 
Er gab nun Befehl, daß die beiden ihm zur Verfügung stehenden 
Kompagnien sofort noch den Ostausgang besetzen sollten. Dabei 
wurde noch ein Offizier der 3. Turkos, welcher sich zu lange auf— 
gehalten hatte, gefangen genommen. Als dann die Soutiens der 
beiden Kompagnien im Weitervorgehen durch das Dorf an den 
Kreuzpunkt der beiden Hauptstraßen anlangten, stießen sie auf einen 
anderen Theil der feindlichen Kavallerie, auf das zuerst westlich des 
Dorfes vorgegangene 9. Kürassier-Regiment, welches sich hier einen 
Ausweg zu bahnen hoffte und dem sich die Versprengten des 
3. Kürassier-Regiments angeschlossen hatten. Alles machte Halt, 
und Major v. Below wollte bereits feuern lassen, als der 
Kommandeur der 8. Kürassiere, Oberst Vatereau, vom Pferde stieg 
und sich unter Ueberreichung seines Säbels mit 1 Oberstlieutenant, 
17 Offizieren und 270 Mann sowie mit 130 unverwundeten 
Pferden gefangen gab. Es war ein allgemeiner Jubel, als nach 
uurzer militärischer Begrüßung des tapferen Gegners Major 
⸗. Below, der wie die meisten Offiziere sein Pferd hinter der Sauer 
Jatte zurücklassen müssen, jetzt das sehr schöne Pferd desselben bestieg 
und ihm die deutschen Sporen zeigte. Noch lange war das Thier 
ein vielbewundertes Beutestück. 
Während hier die 9. und 12./80 in Morsbronn festgehalten 
worden waren, hatten die 10. und 11. /80 mit den ern und 87 ern ihren 
Angriff weiter fortgesetzt und waren mit einer Rechtsschwenkung dem 
Feinde in den Niederwald nachgefolgt, nicht ohne vorher durch einen sehr 
heftigen Gegenstoß des J. Bataillons des 3. Zuaven-Regiments 
aufgehalten und sogar zum zeitweisen Verlassen des Albrechtshäuser 
Hofes genöthigt worden zu sein. Dieser Gegenstoß war kurz nach 
dem Kavallerieangriff flankirend vom Niederwalde her erfolgt. Die 
Truppen am Albrechtshäuser Hof hatten sich noch nicht wieder 
ralliiren können, das zuerst angegriffene 11. Jäger-Bataillon ging 
zurück, und ihm folgten die übrigen Theile, wenn auch nur bis zum 
nächsten Absatz der Höhe. Dann ging es wieder vorwärts, da jetzt 
auch das Regiment Nr. 32 und links dahinter das Regiment Nr. 97 
hon Morsbronn aus gegen die Straße von Eberbach vorrückten und 
als letzter Einsatz des Korps die 2 Bataillone des 83. Regiments 
mit dem F./95 von Gunstett aus im Vorgehen bemerkt wurden. 
Der Feind wich unter dem Drucke dieses doppelten Angriffes langsam 
bis zum Niederwald zurück, hielt dort noch einige Zeit den
	        
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