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seite des Dorfes mit Theilen gestanden hatte, verschwunden war.
Er gab nun Befehl, daß die beiden ihm zur Verfügung stehenden
Kompagnien sofort noch den Ostausgang besetzen sollten. Dabei
wurde noch ein Offizier der 3. Turkos, welcher sich zu lange auf—
gehalten hatte, gefangen genommen. Als dann die Soutiens der
beiden Kompagnien im Weitervorgehen durch das Dorf an den
Kreuzpunkt der beiden Hauptstraßen anlangten, stießen sie auf einen
anderen Theil der feindlichen Kavallerie, auf das zuerst westlich des
Dorfes vorgegangene 9. Kürassier-Regiment, welches sich hier einen
Ausweg zu bahnen hoffte und dem sich die Versprengten des
3. Kürassier-Regiments angeschlossen hatten. Alles machte Halt,
und Major v. Below wollte bereits feuern lassen, als der
Kommandeur der 8. Kürassiere, Oberst Vatereau, vom Pferde stieg
und sich unter Ueberreichung seines Säbels mit 1 Oberstlieutenant,
17 Offizieren und 270 Mann sowie mit 130 unverwundeten
Pferden gefangen gab. Es war ein allgemeiner Jubel, als nach
uurzer militärischer Begrüßung des tapferen Gegners Major
⸗. Below, der wie die meisten Offiziere sein Pferd hinter der Sauer
Jatte zurücklassen müssen, jetzt das sehr schöne Pferd desselben bestieg
und ihm die deutschen Sporen zeigte. Noch lange war das Thier
ein vielbewundertes Beutestück.
Während hier die 9. und 12./80 in Morsbronn festgehalten
worden waren, hatten die 10. und 11. /80 mit den ern und 87 ern ihren
Angriff weiter fortgesetzt und waren mit einer Rechtsschwenkung dem
Feinde in den Niederwald nachgefolgt, nicht ohne vorher durch einen sehr
heftigen Gegenstoß des J. Bataillons des 3. Zuaven-Regiments
aufgehalten und sogar zum zeitweisen Verlassen des Albrechtshäuser
Hofes genöthigt worden zu sein. Dieser Gegenstoß war kurz nach
dem Kavallerieangriff flankirend vom Niederwalde her erfolgt. Die
Truppen am Albrechtshäuser Hof hatten sich noch nicht wieder
ralliiren können, das zuerst angegriffene 11. Jäger-Bataillon ging
zurück, und ihm folgten die übrigen Theile, wenn auch nur bis zum
nächsten Absatz der Höhe. Dann ging es wieder vorwärts, da jetzt
auch das Regiment Nr. 32 und links dahinter das Regiment Nr. 97
hon Morsbronn aus gegen die Straße von Eberbach vorrückten und
als letzter Einsatz des Korps die 2 Bataillone des 83. Regiments
mit dem F./95 von Gunstett aus im Vorgehen bemerkt wurden.
Der Feind wich unter dem Drucke dieses doppelten Angriffes langsam
bis zum Niederwald zurück, hielt dort noch einige Zeit den