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Regiment nebst 2 Eskadrons des 6. Lancier-Regiments von der
Division Lartigue), welche bisher verdeckt an der Südwestecke des
Niederwaldes gehalten hatte und nunmehr gegen jene Lücke und
gegen Morsbronn angesetzt worden war. Glücklicherweise war das
Gelände mit vielen Hecken und Hopfenbeständen bedeckt und erlaubte
auch den vereinzelten Schützenschwärmen, sich auf dem Fleck zu ver—
theidigen. Zuerst wurde die feindliche Kavallerie für bayerische ge—
halten und wenig beachtet, Major v. Below hatte jedoch sehr bald
mit Hülfe seines Feldstechers diesen Irrthum erkannt und alle
nächststehenden Theile auf den Empfang der feindlichen Kavallerie
aufmerksam gemacht.
Die 10. und 11./80, an denen als dem linken Flügel des zweiten
Treffens am Albrechtshäuser Hof die feindlichen Reiter auf kaum
200 m vorbeirasten, hatten Gelegenheit, ihnen bereits beim ersten
Herankommen das wirksamste Schnellfeuer entgegenzusenden. Das
hier angreifende Regiment (8. Kürassier-Regiment) setzte aber doch
seinen Todesritt fort und wandte sich auf Morsbronn, wo es von
dem eben daraus hervortretenden Regiment Nr. 32 ebenso furchtbar
empfangen wurde. Wieder bog es aus, weiter und rücksichtslos
zwischen unserer Infanterie durch, um theils um das Dorf, theils
durch dasselbe durchzubrechen. Und überall empfing man es ebenso
blutig, eine entsetzliche Jagd begann. An der Ostseite des Dorfes
stieß das Regiment auf die 9. und 12./80, welche im Augenblick, dem
J./32 folgend, nur noch wenige hundert Meter von demselben entfernt
waren. Es versuchte noch im letzten Augenblicke aufzumarschiren und die
Front dagegen zu nehmen, aber schon die vorderste Eskadron gerieth
durch das Schnellfeuer der Füsiliere in völlige Unordnung und bog,
statt ihrem Kommandeur und dessen Adjutanten, welche mit hoch—
geschwungenem Säbel auf die Infanterie losstürmten, zu folgen, im
Carriore nach Süden aus, die übrigen hinterdrein. Ein Theil ver—
suchte noch über den Bieberbach hinüberzukommen, ein anderer jagte
nach Morsbronn hineiñũ, ein dritter am Südrande entlang nach Westen,
um dort dem am öußersten linken Flügel der diesseitigen Truppen
beobachtenden 13. Husaren-Regiment in die Hände zu fallen. Der Zug
des Lieutenants v. Oeynhausen der 12./80, welcher beim Vorgehen
sich von dem Halbbataillon Below übermäßig entfernt hatte, bekam
ebenfalls Gelegenheit, diese Kavallerie vollends zu zersprengen.
Major v. Below hatte gleich beim Anreiten jener Kavallerie
bemerkt, daß die feindliche Infanterie, die vorher noch an der Ost—