Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Regiment nebst 2 Eskadrons des 6. Lancier-Regiments von der 
Division Lartigue), welche bisher verdeckt an der Südwestecke des 
Niederwaldes gehalten hatte und nunmehr gegen jene Lücke und 
gegen Morsbronn angesetzt worden war. Glücklicherweise war das 
Gelände mit vielen Hecken und Hopfenbeständen bedeckt und erlaubte 
auch den vereinzelten Schützenschwärmen, sich auf dem Fleck zu ver— 
theidigen. Zuerst wurde die feindliche Kavallerie für bayerische ge— 
halten und wenig beachtet, Major v. Below hatte jedoch sehr bald 
mit Hülfe seines Feldstechers diesen Irrthum erkannt und alle 
nächststehenden Theile auf den Empfang der feindlichen Kavallerie 
aufmerksam gemacht. 
Die 10. und 11./80, an denen als dem linken Flügel des zweiten 
Treffens am Albrechtshäuser Hof die feindlichen Reiter auf kaum 
200 m vorbeirasten, hatten Gelegenheit, ihnen bereits beim ersten 
Herankommen das wirksamste Schnellfeuer entgegenzusenden. Das 
hier angreifende Regiment (8. Kürassier-Regiment) setzte aber doch 
seinen Todesritt fort und wandte sich auf Morsbronn, wo es von 
dem eben daraus hervortretenden Regiment Nr. 32 ebenso furchtbar 
empfangen wurde. Wieder bog es aus, weiter und rücksichtslos 
zwischen unserer Infanterie durch, um theils um das Dorf, theils 
durch dasselbe durchzubrechen. Und überall empfing man es ebenso 
blutig, eine entsetzliche Jagd begann. An der Ostseite des Dorfes 
stieß das Regiment auf die 9. und 12./80, welche im Augenblick, dem 
J./32 folgend, nur noch wenige hundert Meter von demselben entfernt 
waren. Es versuchte noch im letzten Augenblicke aufzumarschiren und die 
Front dagegen zu nehmen, aber schon die vorderste Eskadron gerieth 
durch das Schnellfeuer der Füsiliere in völlige Unordnung und bog, 
statt ihrem Kommandeur und dessen Adjutanten, welche mit hoch— 
geschwungenem Säbel auf die Infanterie losstürmten, zu folgen, im 
Carriore nach Süden aus, die übrigen hinterdrein. Ein Theil ver— 
suchte noch über den Bieberbach hinüberzukommen, ein anderer jagte 
nach Morsbronn hineiñũ, ein dritter am Südrande entlang nach Westen, 
um dort dem am öußersten linken Flügel der diesseitigen Truppen 
beobachtenden 13. Husaren-Regiment in die Hände zu fallen. Der Zug 
des Lieutenants v. Oeynhausen der 12./80, welcher beim Vorgehen 
sich von dem Halbbataillon Below übermäßig entfernt hatte, bekam 
ebenfalls Gelegenheit, diese Kavallerie vollends zu zersprengen. 
Major v. Below hatte gleich beim Anreiten jener Kavallerie 
bemerkt, daß die feindliche Infanterie, die vorher noch an der Ost—
	        
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