435.
schwärmen den Ostsaum des Waldes und schließlich wieder die Sauer
zu erreichen. Und auch da machte nur ein Theil Halt. Von der
3./80 war ein Zug unter dem Kompagniechef noch annähernd ge—
schlossen zurückgegangen, und es gelang diesem Offizier denn auch,
indem er sofort Alles am Sauerbach niederwerfen ließ, in kurzer
Zeit wieder eine stärkere Abtheilung um sich zu vereinigen. Aus—
gesandte Unteroffiziere und Patrouillen sammelten noch andere Theile
der Kompagnie und führten sie heran. Die Kompagnie konnte
wieder einigermaßen geordnet werden, zählte jedoch leider nur noch
150 Mann. Es fehlten also bereits 80 bis 100 Mann, von denen
jedoch, wie sich später herausstellte, nur 30 Mann gefallen oder
verwundet worden waren. Am Schlusse der Schlacht fanden sich
50 Versprengte wieder ein, nachdem sie an dem Gefecht fremder
Truppentheile theilgenommen hatten.
Von den 3 übrigen Kompagnien der II./80 war die 5. bei
dem Vormarsch nach Spachbach der 6./80 am nächsten gewesen.
Sie hatte, am Sauerbach angelangt, am weitesten rechts Stellung
genommen, neben ihr hielt die 7., dann die 8. Kompagnie. An der
Sauer hatte man das Gepäck abgelegt und dann nach einiger Zeit
den Uebergang über den Bach begonnen, als der sehr deutlich zu
anterscheidende starke Pulverrauch im Walde bewies, daß das Gefecht
der 8Ter nicht mehr vorwärts gehe. Die Kompagnien hatten beim
Weitervorgehen je zwei Schützenzüge aufgelöst und ließen den Rest
mit größerem Abstande folgen. Die vordersten Züge gelangten auch
noch gerade bis zu der Stellung hin, welche die 87 er und die 6./80
mm Niederwald erreicht hatten. Dann freilich wurden sie in den
allgemeinen rückfluthenden Strom so schnell mit hineingerissen, daß
auch sie sich vollständig mit den übrigen vermischten. Ein Glück
war unter diesen Umständen noch der weite Abstand, mit dem die
Soutienzüge ihnen nachgefolgt waren. Sie wenigstens gelang es
ast durchgängig geschlossen zurückzubringen.
An der Sauer machte wie gesagt nicht Alles Halt, denn irgend
welchen Schutz bot ja nicht das Vorgelände; im Gegentheil, die
Hast und Kopflosigkeit trieb die große Masse hinüber über den
ceißenden, mit abgehauenem und treibendem Buschwerk und Geäst
erfüllten Bach. Gar Mancher vermochte sich auch nicht mit Hülfe
Anderer von diesen Hindernissen frei zu machen, selbst wenn er sonst
im Stande gewesen wäre, hinüberzukommen. Eine Menge Leute
ꝛrtranken. Desto anerkennenswerther und erfreulicher waren' die
28*