Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

—431 
Wir hatten gesehen, daß das III./80 den übrigen Truppen 
der 21. Division voraus nach Gunstett gesandt wurde, um dort der 
Besatzung beizuspringen. Hinzuzufügen ist, daß das J./80 sehr 
bald nachfolgte, um ebendort die Bedeckung der Artillerie zu über— 
nehmen. Nur das II./80 befand sich demnach mit dem Regiment 87 
im Gros der 41. Brigade, als dieses mit einer Kolonne gegen 
Spachbach, mit der anderen gegen Gunstett vorging. Die Kolonne 
Spachbach, unter dem Befehl des Oberst v. Grolman 87. Regiments, 
bestand aus dem F./87 und der 1. und 2./87 als dem ersten 
Treffen und dem II./87 als dem zweiten Treffen. Der Befehl 
lautete dahin, die Sauer zu besetzen und den Uebergang über die— 
selbe einzuleiten. Infolge des sehr bald heftiger werdenden feind— 
lichen Artilleriefeuers bildete das zweite Treffen von Oberndorf aus 
bereits auseinander gezogene Kompagniekolonnen. Das II./80 
folgte, bildete aber für sich wieder Sektionskolonnen, um die Deckungen 
auszunützen, welche das Wiesenthälchen zwischen Oberndorf und 
Spachbach bot. Dicht vor Spachbach stürzte der Kommandeur der 
II./8SO, Major v. Schon, mit dem Pferde so unglücklich, daß er 
den Befehl an den ältesten Hauptmann v. Borck übergeben mußte. 
Das Dorf Spachbach war von feindlichen Granaten förmlich 
überschüttet, die Kompagnien hatten jedoch bei dem Einrücken in 
dasselbe noch keine ernsthafteren Verluste. Die 6. Kompagnie, 
welche vorn war, wandte sich nach der Kirche und hielt dort in 
Kolonnen, während die 3 anderen Kompagnien links in die 
schmalen Dorfgassen einbogen und ebenfalls hielten. Die 6 Kom— 
pagnien 87. Regiments befanden sich vorn am Dorfe an der 
Sauer. Die 6./80 wechselte sehr bald, da in die Kirche drei bis 
vier Granaten hintereinander einschlugen, ihre Stellung und marschirte 
auf einem hinter der Kirche abführenden Feldwege in Linie auf, um 
sich hier niederzulegen. Als der Führer der Kompagnie sich dann 
zu seiner Orientirung an den Dorfrand begab, sah er zwar, 
daß die 8Ter im Begriff waren, die Sauer zu überschreiten, von 
den 3 übrigen Kompagnien des II./80 war edoch nichts mehr 
zu sehen. Auch eine Patrouille, von einem Unteroffizier geführt, 
konnte nichts davon entdecken. Die Kompagnien hatten sich des 
feindlichen Feuers wegen noch mehr links gezogen und die Sauer am 
Fuße der Gunstetter Höhe besetzt, beides auf Befehl des Bataillons— 
führers, welcher diese 6./80 nicht erreichte. Die 6./80 ging 
nunmehr, da die 87er bereits über den jenseitigen Wiesengrund
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.