Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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dann mit Front nach Süden gegen den Hagenauer Forst Vorposten 
auszusetzen. Dem II. bayerischen Korps war am 5. August nach— 
mittags noch der Befehl geschickt worden, nicht nur gegen Bitsch 
selbst aufzuklären, sondern auch gegen Langensulzbach und Umgegend. 
Sollte am kommenden Morgen Gefecht bei Wörth hörbar 
werden, so sollte das Korps eine Division dahin vorgehen 
lassen. Letztere Bestimmung wurde der eigentliche Anlaß zu der 
Schlacht bei Wörth. 
Die französischen Korps des rechten Flügels hatten in Wirk— 
lichkeit nicht das gethan, was die deutsche Heeresleitung im Augen— 
blicke vermuthete. Am Oberrhein hatten deutscherseits Demonstrationen 
durch ein von Ulm aus in die Schwarzwald-Pässe vorgeschobenes 
schwaches Detachement stattgefunden, und das 7. französische Korps 
hatte deshalb Weisung erhalten, nicht zum 1. Korps zu stoßen, 
sondern stehen zu bleiben und den oberen Elsaß zu sichern. Die 
französische Armee-Oberleitung war sich dazu nach dem Eintreffen 
der Nachricht von der Niederlage der Division Douay bei Weißen— 
burg darüber klar geworden, daß sie jetzt auf die Defensive beschränkt 
sein werde. Der mit dem Oberbefehl über die drei Korps des rechte 
Flügels betraute Marschall Mac Mahon, Herzog von Magenta, 
hatte zwar noch bessere Hoffnungen und rechnete sogar mit einer 
Offensive des 1. und 5. Korps gegen die Dritte deutsche Armee bis 
zum 6. August vormittags, aber er hatte doch sein eigenes 1. Korps 
noch am Abend des 4. August hinter der Sauer in einer so festen 
Stellung zwischen Fröschweiler—Elsaßhausen vereinigt, daß an ein 
Verlassen derselben vorläufig jedenfalls nicht zu denken war. Dann 
hatte er auch die 2. Reserve-Kavallerie-Division Bommemains an sich 
herangezogen, endlich aber an das 7. Korps den Befehl erlassen, 
ihm die am 4. August bereits von Colmar nach Mülhausen trans— 
portirte Division Conseil-Dumesnil zuzuschicken. Dieselbe wurde 
daraufhin bis zum 5. August vormittags nach Hagenau geschafft, 
wobei ihre Spitzen die oben angeführten Berührungen mit der 
badischen und württembergischen Division (Korps Werder) und mit 
dem XI. Korps hatten; sie traf am 6. August morgens am rechten 
Flügel Mac Mahons ein. Was das 5. Korps (Failly) bei Bitsch 
betraf, so erhielt es allerdings nur die Aufforderung, sobald als 
möglich an das 1. Korps heranzurücken, Mac Mahon rechnete aber, 
wie gesagt, bis zum 6. August vormittags noch sehr stark auf sein 
Erscheinen, um am 7. Auqust mit ihm die Offensive zu ergreifen.
	        
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