Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Westen und Südwesten vorzustoßen und währenddessen mit der 
Armee selbst in Richtung auf Wörth und Sulz so vorzurücken, 
daß sie sich nach den Umständen in einer von beiden Richtungen 
leicht versammeln konnte. Bei Sulz, nahm man eigentlich an, 
müßten noch andere Theile stehen, als solche von dem bei Weißen— 
burg betroffenen Korps, und das war auch schließlich wirklich der 
Fall. Es sollten nun das II. bayerische Korps auf der Bitscher 
Straße bis Lembach, das V. Armeekorps bis Preuschdorf (—Wörth) 
vorgehen, das XI. Korps aber mit Front gegen Süden bis Sulz, 
die badische und württembergische Division bis Aschbach vormarschiren. 
Das J. bayerische Korps hatte Befehl, als Reserve bei Ingolsheim — 
Riedselz Stellung zu nehmen. 
Die 4. Kavallerie-Division stellte nun im Laufe des 5. August 
durch seine Erkundungen fest, daß starke feindliche Massen in Biwaks 
bei Fröschweiler — Elsaßhausen stünden, bei Hagenau aber anscheinend 
erst Vorbereitungen zur Vertheidigung getroffen würden und 
wohl nur, um die Bahn zu decken. Das II. bayerische Korps fand 
auf seinem Vormarsch gegen Lembach wohl Spuren des feindlichen 
Rückzuges genng, von da gingen dieselben aber wieder nach Süd— 
westen in Richtung auf Wörth. Das V. Korps, die eigent— 
liche Avantgarde der Armee nach Westen, gelangte bis Preuschdorf, 
konnte aber nur noch Vorposten gegen Wörth aufstellen, weil der 
Marsch des XI. Korps seinen eigenen behindert und verzögert hatte, 
auch ein weiteres Vorgehen bei der sichtbar starken Besetzung der 
jenseits Wörth liegenden Höhen ohne ernsten Kampf unmöglich 
schien. Die badische und württembergische Division endlich hatten 
ihr Marschziel unter leichten Berührungen mit feindlichen Truppen, 
die an der unteren Lauter standen, erreicht. 
Auf Grund der vorliegenden Meldungen entschloß sich der 
Kronprinz, jetzt völlig die Front nach Westen, gegen Fröschweiler — 
Elsaßhausen zu nehmen und gegen Süden nur noch die badische und 
württembergische Division zu belassen. Die dazu nöthigen Be— 
wegungen waren nur geringfügig, aber sie mußten doch erst erfolgt 
ein, ehe zu dem allgemeinen Angriffe übergegangen werden konnte. 
Auch schien es wünschenswerth, den Truppen vorher möglichst noch 
Ruhe zu gönnen. Der 6. August sollte deshalb halber Ruhetag 
sein, der Angriff erst am 7. August erfolgen.x) Die bezüglichen 
x) Mitbestimmend wurde das Ergebniß einer Erkundung, welche der nach 
Wörth vorgesandte Mafsor v. Hahnke vom Generalstabe des Oberkommandos mit
	        
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