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genommenen Schützenzüge (5. und 7. Zug) behielten die ursprüng—
liche Richtung bei. Oberst v. Colomb sprengte voran und warf sich,
während noch der 6. und 8. Zug aufgelöst wurden, mit dem Rest
des Bataillons (3. und 4. Schützen-Zug) und der Fahne in die
vorliegenden Hopfengärten. Vor diesem schnellen Ansturm gingen
die feindlichen Schützenlinien eilig zurück, und auch die Besatzung des
Schafbusch-Hofes räumte, von allen Seiten jetzt bedrängt, ihre
Stellung. Die anderen Züge des Halbbataillons hatten während—
dessen noch ein scharfes Gefecht mit den Theilen der französischen
Schützenlinien, die sich in dem Raume zwischen Schloß und Schaf—
busch wieder eingenistet hatten.“) Sie warfen dieselben in heftigem
Anlaufe zurück. Bei diesem Gefechte stürzte Lieutenant v. Henning
auf Schönhoff vor der Front seines Zuges durch Mund und Backen
getroffen, zusammen, eine schwere Verwundung, von der er aber
noch geheilt wurde.
Wir müssen uns noch zu dem III. Bataillon des Regiments
wenden, das wir zuerst als Reserve zurückgelassen sahen. Das
Bataillon hatte an den Weißenburger Schießständen den Befehl
erhalten, links abzubiegen, um mehr südlich den Waldausgang zu
erreichen. Auf engen Waldwegen vorrückend, kreuzte es sich dabei
mit Kompagnien des 11. Jäger-Bataillons. Ein bestimmter Auftrag
war nicht gegeben, und der Bataillonskommandeur ertheilte daher, als
das Bataillon, das sich in Reihen gesetzt hatte, am Waldesrande
wieder rechts und links aufmarschirt war, den Befehl zum Lauf—
schritt, um das Bataillon schnell bei den hier in Stellung befind—
lichen Batterien vorbeizuführen. Das gelang auch so gut, daß die
feindlichen Granaten, die das Bataillon bereits gefährdet hatten,
sehr bald unschädlich vorbeisausten. Jetzt gab jedoch General v. Bose,
der bei den Batterien hielt, den Befehl, vorläufig zum Schutz der
Batterien halten zu bleiben. Das war keine angenehme Aufgabe,
denn der Geschützkampf wurde von beiden Gegnern sehr heftig ge—
führt. Bald darauf schien sich jedoch die französische Aufstellung
auf dem Gaisberge derartig zu verändern, daß eine Verstärkung des
linken Flügels der 41. Brigade erforderlich wurde, und so ließ der
Bataillonskommandeur Major v. Below, um rechtzeitig eingreifen
zu können, wenigstens die im ersten Treffen stehende 11. und
*) Einem Theile des III./74; der andere befand sich neben den Batterien,
südöstlich des Schafbusches an der Straßburger Straße.