erst den Erfolg des linken Flügels abzuwarten. Sie nisteten sich
deshalb erst am Hofe ein und begannen ein langsames Feuer gegen
die Besatzung der Hopfenanlagen am Schlosse Gaisberg. Die Ent—
fernung war noch immer zu groß für die Wirkung ihrer Waffe.
Sie betrug an 1300 m. Die 3. und 4. Kompagnie hatten 200 m
mehr südlich an der Straße gedeckt Halt gemacht und den 5. und 7. Zug
aunter Premierlieutenant Morsbach und Lieutenant d. Res. Pfeiffer
auf die nächste Ansteigung vorgeschoben. Diese Züge begannen eben—
falls das Feuer.
Etwa / Stunden lang blieb es bei dieser Sachlage, nur die
Verluste wurden größer. Premierlieutenant v. Müller erhielt einen
Schuß durch beide Oberschenkel und mußte liegen bleiben, ohne den
Befehl seiner Kompagnie abgeben zu können. Noch immer hielt
trotz Allem der Humor bei den Leuten die Oberhand, ja ein Ge—
freiter der Z. Kompagnie, Sander, der verwundet wurde, aber bei
der Truppe zu bleiben vermochte, raisonnirte zum Ergötzen seiner
Umgebung über nichts Anderes, als über die schlechte „Schießerei“
der Franzosen.
Das II. Bataillon war während dieser Zeit, durch das J./87
von dem J. Bataillon getrennt, in den großen, südlich des Bahn—
wärterhauses beginnenden Eisenbahneinschnitt gelangt und hatte
dort Deckung gefunden. Vom Feinde befand sich nichts vor ihm,
und so vollzog sich das weitere Vorgehen dieses Bataillons gegen
die Gaisberghöhe mehr in Form des Nachfolgens und unter einem
allmählichen Ziehen nach links. Der 4. und 5. Zug wurden dabei
aufgelöst, kamen aber nicht zum Schusse. Verluste hatte das Ba—
taillon leider auch in dem Eisenbahneinschnitt gehabt und beim
weiteren Vorgehen stellten sie sich wieder ein. So wurde hierbei der
Bataillonsadjutant, Sekondlieutenant v. Werner J., so unglücklich*)
durch einen Schuß in beide Beine verwundet, daß er später daran
im Lazareth zu Wiesbaden starb.
In dieser Zeit, zwischen 11 Uhr vormittags und 130 Uhr nach—
mittags, war bei Weißenburg die erste Entscheidung gefallen. Der rechte
Flügel des V. Korps hatte sich über Altenstadt gegen den nur wenige
hundert Meter vor den Wällen von Weißenburg liegenden Bahnhof
gewandt und dort den Bayern die Hand gereicht. Die Besatzung
x) Es hatten sich Theile der Taschenbürste in den Wundkanal eingeschoben,
wodurch die Wunde brandig wurde.