Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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sich von ihnen entfernen zu können. So wurde es Ende Mai, bis 
seine Absicht zur Durchführung gelangte. 
Inzwischen hatte General Lamboy nach dem Eintreffen schwerer 
Geschütze seit Ende November wenigstens langsame Fortschritte in 
der Belagerung von Hanau gemacht. Ende April waren Ver— 
stärkungen bei ihm eingetroffen und er verfügte trotz seiner gehabten 
Verluste noch über 4500 bis 53000 Mann. In der Festung war 
die Besatzung sehr herabgesunken, die Truppen selbst nicht mehr ganz 
sicher, die Munition stark verbraucht. Die Bevölkerung litt über 
alle Maßen durch Krankheit und Hunger. 
Das Eintreffen von 8000 Mann schwedischer Truppen unter 
General Leslie in Westfalen veranlaßte den Landgrafen Wilhelm V. 
zur Kündigung seines Waffenstillstandes und zum Vormarsch gegen die 
bedrängte Stadt. Am 10. Juni 1636 abends langte er mit seinen 
Truppen bei Windecken nördlich von Hanau an und bezog am 
Wartebaum“ eine verdeckte Stellung. Am 12. Juni langte General 
Leslie mit 3200 Mann zu Fuß ebenfalls daselbst an. Der Land— 
graf gebot nun über etwa 8500 Mann, und zwar bestand sein Korps 
aus folgenden Theilen: 
Reiterei: hessisches grünes Leib-Regiment zu 
Pferde (Seekirch), 
hessisches Regiment zu Pferde 
Dalwigk, 
hessisches Regiment zu Pferde Graf 
Eberstein, 
Fußvolk: hessisches weißes Regiment zu Fuß 
Geiso), 
hessisches grünes Leib-Regiment zu 
Fuß (Wartenberg), 
hessisches gelbes Regiment zu Fuß 
Nizeth), 
schwedische Regimenter à 800 Mann — 3200 Mann. 
Es war hohe Zeit, daß Hülfe erschien. In Wien erwartete 
man schon jeden Tag den Fall der Festung und hatte die Grafschaft 
Hanau „wegen beharrlicher Rebellion des Grafen“ bereits in aller 
Form für annektirt erklärt. Sie sollte Darmstadt zufallen. General 
v. Lamboy verfügte freilich kaum noch über 4000 Mann und war 
namentlich an Kavallerie schwach, so daß er das Eintreffen des
	        
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