Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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beide nahezu versammelt; bei Belfort sollte das 7. Korps (Felix 
Donay) auftreten, bei St. Avold endlich versammelte sich das 2. Korps 
(Frossard) als „Avantkorps“ der Armee. Die übrigen Armeekorps 
befanden sich noch in zweiter oder dritter Linie, die Garde bei Nancy, 
das 4. Korps (Ladmirault) bei Diedenhofen, das 3. (Bazaine) bei 
Metz, das 6. Korps (Canrobert) noch in Chalons sur Marne. 
Die Nachrichten lauteten in Bezug auf das 1. französische Korps 
dahin, daß 2 Divisionen bei Straßburg, 2 andere an der Bahn— 
linie Stxaßburg —Brumath ständen. Von Bitsch aus sollten Truppen— 
bewegungen gegen Weißenburg und den Bienwald bemerkt worden 
sein, später wurden die Meldungen darüber häufiger, und auch von 
Straßburg her sollten Bewegungen gegen die Lauter-Linie stattfinden. 
Von dem 7. französischen Korps endlich lauteten die Nachrichten 
ganz richtig dahin, daß es vorläufig noch nicht versammelt sei. In 
Wirklichkeit hatte Marschall Mac Mahon die Absicht, sich möglichst 
bald mit einem Korps wenigstens in den Besitz der Lauter-Linie zu 
setzen, und zwar zunächst unter Fühlungnahme mit dem 5. Korps. 
Es sollten am 3. August alle 4 Divisionen vorrücken, die 2. Division 
Abel Douay von Hagenau nach Weißenburg, die 1. Division Ducrot 
links, nördlich, daneben von Reichshofen nach Lembach, während die 
4. Division Lartigue von Straßburg nach Hagenau, die 3. Division 
Raoult von Straßburg nach Reichshofen folgen sollten. Die Ka— 
vallerie-Brigade Septeuil sollte bei Sulz zu der Division Douay 
stoßen. 
Die Division Douay erreichte unter Detachirung ihres Jäger— 
Bataillons und des II./60 nach Selz am 3. August die Gegend von 
Weißenburg noch ungehindert, obwohl viele Gerüchte von dem An— 
marsch und selbst der Anwesenheit feindlicher Truppen daselbst sprachen. 
Der Marsch war sehr anstrengend gewesen, und so hatten die Truppen 
die ihnen fast ganz unbekannte Gegend von Weißenburg sehr ermüdet 
erst spät abends erreicht. Nach großer Hitze war starker Regen ein— 
getreten. Man schob noch ein Bataillon (II./74) nach Weißenburg 
vor, und dies besetzte schon bei tiefstem Dunkel die verschiedenen 
Ausgänge der Stadt, ohne mehr für die Sicherung und Auf— 
klärung zu thun. Die übrigen Truppen bezogen ein Zeltlager auf 
dem Gaisberg (10 Uhr abends) und schoben auf gut Glück Vorposten 
vor, die Kavallerie-Brigade aber ging bis Rott zurück. General 
Douay selbst war wohl in Weißenburg gewesen, dann aber nach 
11 Uhr abends in sein Hauptquartier Oberhofen zurückgegangen. 
Geschichte des Füs. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80. 26
	        
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