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Laufschritt bis auf 400 Schritt an ihren Standpunkt herangeworfen und
Schnellfeuer auf sie selbst und die vor ihr befindliche Schützenlinie
zröffnet hatte. Die Kompagnie blieb dann in dieser Stellung, bis
azuch die übrigen Theile der Reserve eingesetzt waren. Es entspann
sich nun auf dem Erbsberge ein längeres Feuergefecht. Die 2. Kom—
pagnie war am Siechenhof zur Besatzung zurückgelassen worden,
später erhielt sie den Befehl, zur Verstärkung der Besatzung des
Badewäldchens (4. Kompagnie 11. Regiments, ein Theil 25. Regiments)
zugleich mit dem Landwehr-Bataillon Potsdam vorzurücken und nahm
unn theil an dem dort sehr heftig gewordenen Kampfe.
Als der Feind in Erkennung der beiderseitigen Lage zum
Begenangriff schritt, wiesen die auf dem Erbsberge stehenden Truppen
den Angriff zuerst noch ab, General v. Seckendorff befahl jedoch
schließlch den Rückzug, da die Uebermacht zu groß wurde. Bei
diesem schwierigen, durch die feindliche starke Kavallerie in vollendeter
Weise zum Verderben der preußischen Truppen ausgenutzten Rückzuge
kamen namentlich die mit der Bedeckung der !/. Ausfall-Batterie
Seckendorffs betraute 3. Kompagnie und die 2. Kompagnie, welche sich
unter den letztabziehenden Truppen, denen des Badewäldchens be—
'and, in Gefahr. Die Erstere vermochte die zwei Geschütze der
gzenannten Batterie, welche von einer Eskadron Cambridge-Dragoner
Einem) attackirt wurden und vor einem Hohlwege Front machten,
um die Angreifer mit Kartätschen zu empfangen, trotz sehr wirksamer
Salven nicht vor ihrem Schicksal zu bewahren. Die Pferde wurden
scheu und rissen die Geschütze in den Hohlweg, so daß sie stehen
gelassen werden mußten und die Kompagnie ihren Rückzug allein
fortsetze. Der Abzug der 2. Kompagnie nach Illleben wurde
durch drei Eskadrons Cambridge-Dragoner behelligt, ja die Kom—
pagnie wurde schließlich von allen Seiten so umstellt, daß sie sich
ergeben mußte. Die 1. Kompagnie hatte mehr Glück, sie bekam den
Weg bald frei.