Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Laufschritt bis auf 400 Schritt an ihren Standpunkt herangeworfen und 
Schnellfeuer auf sie selbst und die vor ihr befindliche Schützenlinie 
zröffnet hatte. Die Kompagnie blieb dann in dieser Stellung, bis 
azuch die übrigen Theile der Reserve eingesetzt waren. Es entspann 
sich nun auf dem Erbsberge ein längeres Feuergefecht. Die 2. Kom— 
pagnie war am Siechenhof zur Besatzung zurückgelassen worden, 
später erhielt sie den Befehl, zur Verstärkung der Besatzung des 
Badewäldchens (4. Kompagnie 11. Regiments, ein Theil 25. Regiments) 
zugleich mit dem Landwehr-Bataillon Potsdam vorzurücken und nahm 
unn theil an dem dort sehr heftig gewordenen Kampfe. 
Als der Feind in Erkennung der beiderseitigen Lage zum 
Begenangriff schritt, wiesen die auf dem Erbsberge stehenden Truppen 
den Angriff zuerst noch ab, General v. Seckendorff befahl jedoch 
schließlch den Rückzug, da die Uebermacht zu groß wurde. Bei 
diesem schwierigen, durch die feindliche starke Kavallerie in vollendeter 
Weise zum Verderben der preußischen Truppen ausgenutzten Rückzuge 
kamen namentlich die mit der Bedeckung der !/. Ausfall-Batterie 
Seckendorffs betraute 3. Kompagnie und die 2. Kompagnie, welche sich 
unter den letztabziehenden Truppen, denen des Badewäldchens be— 
'and, in Gefahr. Die Erstere vermochte die zwei Geschütze der 
gzenannten Batterie, welche von einer Eskadron Cambridge-Dragoner 
Einem) attackirt wurden und vor einem Hohlwege Front machten, 
um die Angreifer mit Kartätschen zu empfangen, trotz sehr wirksamer 
Salven nicht vor ihrem Schicksal zu bewahren. Die Pferde wurden 
scheu und rissen die Geschütze in den Hohlweg, so daß sie stehen 
gelassen werden mußten und die Kompagnie ihren Rückzug allein 
fortsetze. Der Abzug der 2. Kompagnie nach Illleben wurde 
durch drei Eskadrons Cambridge-Dragoner behelligt, ja die Kom— 
pagnie wurde schließlich von allen Seiten so umstellt, daß sie sich 
ergeben mußte. Die 1. Kompagnie hatte mehr Glück, sie bekam den 
Weg bald frei.
	        
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