Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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am Lerchenberg anzugreifen, nahm das II. und Füsilier-Bataillon 
in das erste, das J. Bataillon in das zweite Treffen und verlängerte 
später die Linie durch dieses letztere. In einem sehr hartnäckigen 
Waldgefecht wurde der Feind aus seiner Stellung herausgeworfen 
und damit das Gefecht auch hier völlig entschieden. Der Feind 
ging zurück bis an das sog. Hausacker-Holz, konnte dort aber nur 
noch seinen Rückzug decken. 
Am 26. Juli gelangte die Division Beyer nur mit Theilen in 
das Gefecht, welches sich schon am Abend des 25. Juli gegen 
Uettingen — Roßbrunn hingezogen hatte. Das Regiment Nr. 32 kam 
nicht mehr zur Aktion und ebensowenig am nächsten Tage vor 
Würzburg, wo der Kampf überhaupt sein Ende fand. 
Noch ein Wort über das Ersatz-Bataillon 71. Regiments, 
welches die seltene Auszeichnung hatte, in diesem ereignißvollen 
— 
falza am 27. Juni. Das Bataillon war am 24. Juni nach Gotha 
befördert worden, um als Theil des Detachements Seckendorff, einer 
aus Landwehr und Besatzungstruppen gebildeten gemischten Ab— 
theilung aus Magdeburg, bei der Einschließung der nach Mühlhausen 
gelangten hannoverschen Armee mitzuwirken. Am 27. Juni befand 
es sich bei Beginn des Gefechtes in der „Reserve“ (Seckendorff) 
des nur 13 Bataillone, 3 Eskadrons, 22 Geschütze, 8910 Mann 
starken Detachements Flies, welches diesen Kampf bei Langensalza 
in der unrichtigen Meinung begann, daß die etwa 20 000 Mann 
starken Hannoveraner nach Nordosten abziehen wollten. In der 
genannten „Reserve“ bildeten die drei Kompagnien des Bataillons 
die 4. Kompagnie war zur Bedeckung der Bagage kommandirt 
— die Queue der gesammten Kolonne, hatten also nur die letzte 
Aussicht, in das Gefecht, das zuerst den Charakter einer Re— 
kognoszirung hatte und erst durch eigenthümliche Umstände zu einem 
sehr ernsthaften Kampfe auswuchs, eingreifen zu können. Dennoch 
kam es, noch bevor die Reserve an dem ins Auge gefaßten Auf— 
stellungspunkt eintraf, für die 1. Kompagnie zu dem Befehl, die 
eine sehr lästig gewordene hannoversche Batterie, die am Erbsberg, 
dem diesseitigen rechten Flügelpunkte gegenüber, zwischen Nägelstedt 
und Merxleben aufgefahren war und die ganze Aufstellung der 
preußischen Truppen erster Linie flankirte, zu vertreiben. Die Bat— 
terie stand nahe der von Schützenlinien besetzten Unstrut; sie mußte 
abfahren, nachdem die 1. Kompagnie sich in einem fortgesetzten
	        
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