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5. und 8. Kompagnie in der Front zurückgelassen wurde. Als jene
Umgehung fast durchgeführt war, räumte der Feind von selbst seine
Stellung, ein Moment, den die in der Front befindlichen Truppen
zu einem allgemeinen Vorgehen benutzten. Der Stoß gelang voll—
ständig, der Feind räumte jetzt die schon brennende Stadt in größter
Eile und ließ viele Gefangene in den Händen der Sieger.
Nach den Siegen an der Saale begann eine Reihe höchst an—
strengender Märsche gegen das vor Frankfurt a. M. stehende
8. Bundes-Armeekorps. Die Division Beyer gelangte dabei
über Gemünden — Rieneck —Burgsine — Gelnhausen bis zum 17. Juli
rach Hanau, wo sie bis zum 20. Juli stehen blieb.
Am 21. Juli wurden die Operationen wieder aufgenommen,
und zwar mit dem Haupttheil der Armee gegen das über Darmstadt
nach der Tauber zurückgewichene 8. Bundes-Armeekorps, während
ein kleines Detachement durch den Spessart von Aschaffenburg direkt
gegen Würzburg vorgeschoben wurde. Am 24. Juli erfolgten die
ersten Gefechte mit dem 8. Bundeskorps, welche mit der
Gewinnung eines Tauber-Ueberganges, desjenigen bei Werbach, und
der Zurückdrängung der vordersten feindlichen Divisionen bei Tauber—
zischofsheim endeten.
Am 25. Juli hatte die Division Göben Befehl, den Feind bei
Tauberbischofsheim weiter zurückzuwerfen, während die Division
Beyer, links begleitet von der ehemaligen Division Manteuffel,
setzt unter General v. Flies, von Werbach aus gegen Neubrunn
oorgehen sollte. In dieser Richtung stand die bayerische Armee,
diese wollte aber an diesem Tage zu dem 8. Bundeskorps ab—
marschiren, und so traf der Vormarsch der Division Beyer auf die—
senige bayerische Division, welche jenen Linksabmarsch zu decken
hatte, die 1. Division unter General Stephan. Die Lage, in welcher
sich der Feind befand, begünstigte das Vorgehen der Division Beyer
in hohem Grade, es leisteten jedoch die Bayern bei Neubrunn und
den dahinter gelegenen Waldhöhen so ernsten Widerstand, daß es
hier bereits zu einem hitzigen Gefechte kam. Als dieses fast beendet
war, erschien die bereits im Abmarsch nach Oberaltertheim befind—
liche 3. Division, Prinz Luitpold. Die Division Beyer ließ deshalb
dei Helmstadt, wohin sie nun vorgedrungen war, ihre Avantgarde
stehen und wandte sich mit Rechtsum gegen die am sog. Lerchenberg
und nördlich davon aufmarschirte Division Prinz Luitpold. Das
Regiment Nr. 32 erhielt den Auftrag, den linken Flügel des Feindes