Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Als weiterer Erfolg zählte der Fall von Hameln am 11. Juli 
ind derjenige von Osnabrück am 4. Oktober. Die protestantische 
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gewicht erhalten. 
Die hier bezeigte Einigkeit der protestantischen Führer hatte 
freilich mur an einem Haar gehangen. Eine ernstere Probe noch 
drohte ihr jetzt im Süden, und leider bestand sie nicht dabei. Die 
inglückliche Schlacht bei Nördlingen am 5. September 1635 war 
Jauptsächlich das Ergebniß der Zwietracht der besten protestantischen 
Führer, des Herzogs Bernhard von Weimar und des Feldmarschalls 
Horn. Der Sohn des Kaisers, Ferdinand, König von Ungarn, 
ein an sich selten begabter Führer, schlug an diesem Tage die Ver— 
hündeten völlig aufs Haupt. Alle Vortheile, die bisher erkämpft 
varen, verschwanden jetzt mit einem Schlage. 
Auch auf das uns nun beschäftigende Ereigniß, den Entsatz von 
Hanau durch Landgraf Wilhelm V., hatte dies Einfluß, so ruhmvols 
derselbe für die hessischen Waffen war. 
Der Entsatz von Hanau am 13. Juni 1636 spielt in dem Entjatz von 
deben und Treiben dieser Stadt eine jedem ehemaligen Angehörigen 13 e 
des dort gestandenen II. Bataillons unseres jetzigen Regiments 80 
hekannte Rolle. Noch heute feiert man dort diesen Tag als Volks— 
est in wahrem Sinne des Wortes. Alt und Jung, Reich und Arm 
ziehen hinaus, um in dem sogenannten Lamboy-Wald, nahe dem durch 
die Schlacht Napoleons J. am 30. Oktober 1813 ebenso an Er— 
nnerungen reichen Exerzirplatz der Garnison, den Tag festlich zu 
begehen. Nur Kranke und Altersschwache bleiben zu Hause, auf dem 
Markte aber hat man die Löschanstalten der Feuerwehr aufgefahren, 
un wenigstens die Zurückbleibenden in den Stand zu setzen, die ver— 
assene Stadt vor der Einäscherung zu bewahren. 
Der Landgraf von Hanau, Philipp Moritz, Bruder der Land— 
zräfin Amelia Elisabeth von Hessen-Cassel, eine wenig energische 
Natur, hatte schon 1630 vor Ankunft des Königs Gustav Adolf 
auf die kaiserliche Seite übertreten und erst eine Besatzung ein— 
nehmen, dann ein Regiment als kaiserlicher Oberst aufstellen müssen. 
Er war dann aber auf schwedische Seite übergetreten, nachdem 
Hanau, damals eine ziemlich starke und als Main Uebergang besonders 
wichtige Festung, von den Schweden durch Ueberfall genommen worden 
war (am 11. November 1631). Kein Wunder, daß man in Wien 
auf die Wiedergewinnung von Hanau seitdem besonderen Werth legte.
	        
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