Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

38 
zugesprochen wurde, während die andere dem mitbetheiligt gewesenen 
Husaren-Regiment Nr. 10 verfiel. 
Das 1./72 kam am Abend des 3. Juli in ein Biwak bei 
Lipa, nachdem es stundenlang mit dem Aufsuchen und Fortschaffen 
der Verwundeten im Swip-Wald beschäftigt gewesen war. 
Nach der Schlacht bei Königgrätz begannen zuerst Operationen, 
welche die Erste und Elb-Armee gegen Wien vorrücken ließen, 
während die Zweite Armee sich auf die Fährte der österreichischen 
Armee nach Olmütz setzte. Benedek hatte durch seinen Rückzug auf 
das dortige verschanzte Lager gehofft, die Preußen von Wien abzu— 
ziehen. Er erreichte nun wenigstens, daß seine Armee sich wieder 
einigermaßen retabliren konnte. Seine weitere Absicht, einen Theil 
seines Korps nach Preßburg und Wien zu führen, um dort zum 
Schutze der Hauptstadt eine neue Armee unter dem aus Italien 
herbeieilenden siegreichen Erzherzog Albrecht bilden zu lassen, miß— 
lang dagegen. Auf die Nachricht von dem Eintreffen der ersten 
Theile dieser Korps ertheilte König Wilhelm sofort der Ersten Armee 
den Auftrag, Benedek den Weg nach Wien zu verlegen. Die Elb— 
Armee sollte weiter gegen Wien im Marsch bleiben. Bei der Voll— 
ziehung dieses Auftrages der Ersten Armee erhielt die 8. Division 
gerade den wichtigsten Theil desselben zugewiesen, indem sie am 
15. und 16. Juli in einem 12,2 Meilen langen Eilmarsch von 
Brünn aus über das Gebirge bis nach Göding im March-Thal vor— 
stieß und dort die Eisenbahn von Olmütz--Wien sperrte. Die 
7. Division erreichte dahinter Lundenburg, also ebenfalls das March— 
Thal, während ihr die übrigen Divisionen der Ersten Armee folgten 
oder mehr nach der Elb-Armee zustrebten. Benedek beschloß nun, 
da ihm der kürzeste Weg nach Wien verlegt war, in einem Eilmarsch 
durch die kleinen Karpathen bezw. durch das Waagthal Preßburg 
zu gewinnen, aber auch hier kam ihm die preußische Armee dadurch 
zuvor, daß sie die 8. Division auf Preßburg vorsandte und die übrigen 
Theile der Elb-Armee folgen ließ, während die Zweite Armee den Befehl 
erhielt, sich wieder gegen Wien in Bewegung zu setzen. Am 21. Juli 
langte die 8. Division bei Bisternitz, zwei Stunden nördlich von 
Blumenau, an, die 7. Division dahinter bei Stampfen, während 
erst einige Brigaden Benedeks Preßburg erreicht hatten. Am 
22. Juli griff die 8. Division, unterstützt durch die 7., die bei 
Blumenau—Kaltenbrunn stehende Brigade Mondel des 10. öster— 
Geschichte des Füs. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80. 25
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.