Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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dem Gros seiner Truppen aber bei Maslowed Stellung nahm. Die 
ersten vier von der 7. Division entwickelten Bataillone drangen nun 
sehr schnell gegen den nordöstlichen Theil des Waldes vor, und bei 
dem geringen Widerstand des dort erst angelangten ersten Bataillons 
der Brigade Brandenstein auch in ihn ein, so daß dieses Bataillon 
zurückwich. Schon aber erschienen jene zwei anderen Bataillone, und 
auch General v. Appiano schob die zwei genannten Bataillone, und 
dazu vier Kompagnien des 4. Jäger-Bataillons in den westlichen Theil 
des Waldes vor, um der Brigade Brandenstein zu helfen. Es'ent— 
wickelte sich nun ein Gefecht, welches, hin- und herwogend, einen sehr 
heftigen Charakter annahm, zumal dieser Wald viele Schluchten und 
Tiefen, viel Dickicht und Hochwald aufwies und überall Gelegenheit 
gab, aus sicherem Versteck die Kugel dem Feinde entgegenzusenden. 
Erst nach und nach gelang es der 7. Division, unter Einsetzung aller 
Kräfte die Brigade Brandenstein aus dem Walde zu vertreiben. 
Bereits hatte der Feind aber zum Gegenangriff angesetzt. Um 
10 Uhr vormittags, also zu der Zeit, als die 8. Division sich mit 
dem Gros und der Reserve erst nach Sowetic wandte, hatten die 
Brigaden Poekh und Fleischhacker des 4. österreichischen Korps sich 
bei Maslowed (südöstlich des Swip-Waldes) und Cistowes ver— 
sammelt, um den Swip-Wald wiederzunehmen. Die 7. Division 
hatte den Südsaum des Waldes besetzt und auch das Dorf Cistowes 
schwach, aber ihre einzelnen Gefechtseinheiten standen überall in dem 
Walde derartig zerstreut, daß eine einheitliche Gefechtsführung nicht 
zu ermöglichen war. Um 10*0 Uhr vormittags erfolgte der Angriff 
der beiden feindlichen Brigaden unter einem furchtbaren Artillerie— 
fener, welches von der Artillerie der Zweiten Armee vergeblich be— 
kämpft wurde. Der Erfolg fiel auch trotz der Tapferkeit der preu— 
ßischen Bataillone und der Wirkung der Waffen den Oesterreichern zu. 
Die einzelnen Bataillone der beiden österreichischen Brigaden ver— 
loren zwar nach Einbruch in den Wald ihre gegenseitige Verbindung, 
vermochten jedoch meistens die preußischen Schützenlinien oder 
Trupps zu überrennen und nach dem nördlichen Theil des Waldes 
zurückzudrücken. 
Inzwischen war es etwa 11 Uhr vormittags geworden. Die 
7. Division befand sich in fast verzweifelter Lage. Noch heutzutage 
zeigen die zahlreichen, aus dunklem Grün hervorleuchtenden weißen 
Grabmäler im Innern, namentlich am Südrande des Waldes, wie 
schwer der Kampf der Division Fransecky gewesen ist.
	        
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