Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Die genannten beiden Armeen hatten am 1. Juli ihren Vor⸗ 
marsch derartig fortgesetzt, daß einzelne Theile ziemlich dicht den 
osterreichischen Arrieregarden folgten. Von der Ersten Armee war 
am weitesten vor die 7. und 8. Division bei Horic —Großjeric und 
bei Rasnic—Gutwasser, von der Elb-Armee die 15. Division bei 
Chota. Prinz Friedrich Karl hatte am 2. Juli abends den Befehl 
zum Vormarsch und Angriff auf die feindliche Stellung gegeben, um 
den Feind festzuhalten, bis die zur Unterstützung aufgeforderte Zweite 
Armee heran wäre. 
Die 8. Division rückte über Milovic gegen Dub vor, die 7. 
über Cerekwic gegen Benatek. Das IIJ. Armeekorps folgte ihnen, 
die Elb-Armee ging auf Probluz vor. Die Divisionen des IV. Armee— 
korps befanden sich links der 7. Division. Gegenüber standen bei 
Horenowes das 2. österreichische, bei Maslowed— Cistowes das 4., 
bei Lipa (Chlum) das 3., bei Langenhof— Stresetic das 10., bei 
Probluz — Nieder-Prim das sächsische und dahinter das 8. österreichische 
Korps. Das 1. österreichische Korps, welches seine letzte Niederlage 
noch nicht verwunden hatte, war mit dem 6. Korps und 3 schweren 
Kavallerie-Divisionen zu einer Reserve des Oberkommandos bei 
Msestar — Swety zusammengezogen worden. Lipa (Chlum), der 
Schlüsselpunkt der Hauptstellung und Msestar liegen beide au der 
großen Chaussee, die von Horic nach Königgrätz führt, Swety an 
der Straße von Königinhof auf Königgrätz. 
Für die Erste und Elb-Armee handelte es sich, als sie am 
3. Juli gegen die Bistritz vorgingen, zunächst um die Besitznahme 
der Uebergänge über diesen Zufluß der Elbe. Darüber hinaus 
wollte Prinz Friedrich Karl mit Recht so lange nicht gehen, als das 
Eingreifen der Zweiten Armee nicht fühlbar wurde. 
Die 8. Division, in deren Avantgarde das P./31 und F.71 
waren, erreichte Dub ohne Widerstand, dann aber fand sich der Ort 
Sadowa stärker besetzt. Die Avantgarde entwickelte sich demgegen— 
über vorwärts des Roskos-Berges, F./31 und F./71 an der Ziegelei 
unweit des Dorfes Sadowa. Weiter vorzugehen erschien vorläufig 
unmöglich, da der Feind bei Lipa eine große und starke Artillerie— 
linie entwickelte und das Vorgelände bis weithin unter ein ebenso 
heftiges wie wirksames Feuer nahm. Die 8. Division erhielt deshalb, 
nachdem sie zwei Stunden lang in wenig beneidenswerther Art 
solches Feuer abwartend ausgehalten hatte, von Prinz Friedrich 
darl. der auf dem Roskos-Berge eingetroffen war, den Befehl, nur
	        
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