in große Vierecke, wie wir sie bei Lützen kennen gelernt haben, auf—
zumarschiren —, er befahl diesem Reiter-Regiment, den Wald an—
zugreifen. Der Führer weigerte sich, weil er Infanterie im dichten
Gehölz vor sich sah. Merode nahm nun Infanterie und Kavallerie,
so viel er selbst hatte, und erneute seinen Befehl. Ehe der Angriff
seinerseits aber erfolgen konnte, hatte Melander den rechten Flügel
und die bei Barksen stehende Infanterie sowie eine Anzahl leichter
Geschütze zum Angriff gegen Merode angesetzt. Es gelang ihm,
namentlich auch mit der Artillerie, den feindlichen linken Flügel
völlig zu umfassen und von der Höhe herab aufzurollen. In einem
einzigen wüthenden Anlanf warf er über den Haufen, was sich ihm
hier entgegenstellte. Das hessische grüne Leib-Regiment erstürmte
dabei den von dem Regiment Geleen besetzten Busch und warf das—
selbe in scharfem Handgemenge aus demselben heraus.
Währenddessen hatte auch Herzog Georg mit Knipphausen an—
gegriffen. Er war mit der ganzen Kavallerie des linken Flügels
links abmarschirt und hatte von Oldendorf aus ziemlich gedeckt den
Aufstieg auf die vom Feinde besetzte Höhe von Segelhorst versucht.
Kleine, steile Hohlwege führten da hinauf, und es war nicht wunder—
bar, wenn die ersten Versuche, die Höhe zu gewinnen, mißlangen.
Einzelne Theile wurden zum Halten und Zurückgehen gezwungen,
als sie bereits auf der Höhe angelangt waren, die hinteren Staffeln
konnten nicht vorwärts. Dennoch gelang es schließlich auch unter
solchen Verhältnissen, den Angriff auf diesen feindlichen Flügel vor—
wärts zu tragen, da der Feind an den übrigen Punkten, wenn nicht
schon geschlagen, so doch stark erschüttert und bedrängt war. Herzog
Georg warf in einem letzten Ansturm den rechten Flügel des Feindes
zu derselben Zeit, als Melander sich auf das feindliche Centrum
stürzte. Dieser konnte nun nicht mehr widerstehen. Alles löste sich
in haltloser Flucht auf und eilte gegen Segelhorst zurück nach dem
Lager, bald erreicht von der Reiterei Melanders, die nach kurzem
Gefechte auch hier völlig reine Bahn machte. Nur zwei Stunden
hatte der Kampf gedauert.
Die Armee Gronsfelds existirte nicht mehr. Merode war ge—
fallen, Gronsfeld entging nur durch Zufall der Gefangennahme und
rettete sich nach Cöln, auch Bönninghausen gelang es nur noch einige
wenige Truppen wieder zusammenzufassen und mit ihnen Minden zu
erreichen. 5000 Mann lagen auf dem Kampfplatze, 2000 Mann waren
gefangen worden, 70 Fahnen erbeutet.