Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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bestehend aus dem J. V.. VI. und Gardekorps, sollte Schlesien 
decken und dann über die Grafschaft Glatz in das östliche Böhmen 
einbrechen. 
Am 16. Juni 1866 erfolgte der Einmarsch der Ersten und 
Elb-Armee in Sachsen, die sächsische Armee zog rechtzeitig ab und 
berließ das Land, um zu den nach Nordböhmen gezogenen öster— 
reichischen Heerestheilen zu stoßen. Die österreichische Haupt-Armee 
hatte sich zunächst mit offensiven Plänen, dem Einfall in Ober— 
schlesien, getragen, jetzt aber befand sie sich im Linksabmarsch nach 
Böhmen. Am 18. Juni wurde Dresden von der Elb-Armee besetzt, 
ein Detachement der Ersten Armee GBose), bestehend aus dem 
I./31, J. und II.71, 1 Eskadron, 1 Batterie, nahm Bautzen. Am 
22. Juni war man an der österreichischen Grenze angelangt, am 
folgenden Tage sollte dieselbe überschritten werden und zwar von der 
Ersten Armee über Reichenberg, von der Elb-Armee über Gabel. 
Die feindliche Armee hatte in Böhmen selbst erst die Stärke 
bon 3 Armeekorps und 1 Kavallerie-Division erreicht; ein 4. Korps, 
das 2., war jedoch etwa bis zum 26. Juni zu erwarten. Vor— 
läufig stand nur das 1. Korps (Clam Gallas) bei Münchengrätz, 
die 1. leichte Kavallerie-Division daneben bei Turnau. Das 
3. Korps (Ramming) und 10. Korps (Gablenz) befand sich bei 
Nachod, bezw. Trautenau zur Abwehr der Offensive des Kronprinzen 
yvon Preußen bereit. 
Ueber diese Stärkenverhältnisse waren die Nachrichten auf 
breußischer Seite noch recht ungenau, so zwar, daß sich bis zum 
Tage von Münchengrätz (28. Juni) bei den beiden in Nordböhmen 
eingedrungenen Armeen die Ansicht erhielt, daß ihnen neben den 
Sachsen nur zwei österreichische Korps, das 1. und 2. gegenüber— 
ständen. 
Dem Einmarsch der Ersten Armee stellten sich zunächst Theile 
der österreichischen 1. leichten Kavallerie-Division (Edelsheim) ent— 
gegen. Am 23. Juni stieß die Avantgarde der 8. Division bei 
Langenbrück auf zwei feindliche Husaren-Eskadrons Regiments 
Liechtenstein, welche zu attackiren versuchten. Der Kommandeur der 
Avantgarde ließ die Infanterie — es waren zur Stelle das F,71, 
die 9. u. 10./31 — halten und Karree formiren, während die 
eine verfügbare Eskadron, die 4. Ulanen,6, sich hinter einer Welle 
aufstellte. Die feindlichen Husaren warfen sich auf die Ulanen, und 
diese erwiderten die Attacke, wobei schließlich ein allgemeines Hand—
	        
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