Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Zu erwähnen ist sonst noch, daß das Regiment sich 1850 bei 
demjenigen Truppenkorps befand, welches preußischerseits in West— 
falen zusammengezogen wurde, um die sogenannte Bundesexekution 
gegen die Bevölkerung und Armee im Kurfürstenthum Hessen zu 
hintertreiben. Als das bayerische Bundeskorps dann am 1. November 
über Hanau gegen Cassel vorrückte, wurden die preußischen Truppen 
mit der Bahn über Cassel nach Hersfeld gebracht und rückten von 
da gegen Fulda vor. Leider kam es trotz der Nähe der beiden 
Parteien zu keiner eigentlichen Entscheidung, weil die preußische 
Regierung infolge der in Olmütz stattfindenden Verhandlungen ihre 
Truppen zurückzog. 
Am 5. Mai 1860 wurde durch A. K. O. die Formation von 
32 neuen Infanterie-Regimentern, welche die Nummern 41 bis 72 
erhielten und vorläufig: „kombinirt“ hießen, befohlen. Das Regiment 
Nr. 31 formirte dabei das neue Regiment Nr. 71, das Regiment 
Nr. 32 das neue Regiment Nr. 72 als Tochter-Regiment. 
Das Regiment Nr. 71, seit dem 4. Juli 1860 „3. Thürin— 
gisches Infanterie-Kegiment Nr. 71“ genannt, erhielt als 
Garnison Erfurt, später auch Sondershausen (IJ. Bataillon). Das 
Regiment Nr. 72 kam nach Torgau. 
Das Regiment Nr. 32 wurde im Herbst 1861 nach Mainz 
(J. und II. Bataillon) und Rastatt—Hohenzollern (F. Bataillon) 
verlegt. 
Die neuen Regimenter sollten gar bald ihre Feuertaufe an der 
Seite der alten erleben. Die Regimenter Nr. 71 und 72 bildeten 
im Feldzuge 1866 den Hauptbestandtheil der 8. Infanterie— 
Division (Horn) zusammen mit dem Regiment Nr. 31, nur das 
Regiment Nr. 32 blieb abkommandirt und wurde ein Theil der zur 
Main-Armee gehörigen Division Beyer. Wir fassen die Erlebnisse 
der Regimenter Nr. 31, 71 und 72 in diesem Kriege daher zu— 
sammen und beschäftigen uns nur mit dem Regiment Nr. 32 
getrennt. 
Die 8. Infanterie-Division war ein Theil der Ersten Armee 
(Prinz Friedrich Karl). Die 7. Division, das II. und III. Armee— 
korps nebst dem Kavalleriekorps Prinz Albrecht gehörten mit zu dieser 
Armee, welche den Auftrag bekam, über Sachsen gegen Nordböhmen 
vorzugehen, während ihr zur rechten Hand (westlich) die sogenannte 
Elb-Armee unter General v. Herwarth (14., 15. und 16. Division) 
vorrücken sollte. Die Zweite Armee (Kronprinz Friedrich Wilhelm),
	        
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