Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Murg oberhalb von Rastatt forciren würde und das Korps Peucker 
auf dem Umwege über das bei Ettlingen abgehende Alb-Thal und 
obere Murg-Thal den Feind von Süden her einschließen sollte. Die 
feindliche Stellung zog sich an der Murg entlang bis etwa nach Rothen— 
fels hin und war bei Müggensturm und am Federbach stark verschanzt. 
Am 28. Juni erfolgte das erste Gefecht um diese Stellung von 
Seiten des Korps Groeben bei Oetigheim, am folgenden Tage bei 
Steinmauern, am Federbach und Hirschgrund das zweite Gefecht. 
Der Feind wurde aus seinen Stellungen zurückgeworfen, Mieros— 
lawsky setzte jedoch zuletzt in einem überraschenden Vorstoß noch zwei 
seiner Divisionen ein und wäre damit beinahe glücklich gewesen, 
wenn nicht ein allgemeiner Gegenstoß des Korps Groeben spät abends 
ihm die errungenen Vortheile wieder geraubt hätte. Der 30. Juni 
brachte die eigentliche Entscheidung; das Korps Hirschfeld überschritt 
die Murg bei Rothenfels und Bischweier, während Groeben Stein— 
mauern angriff und mit einer Division gegen Rastatt vorging. Dies 
genügte, um die nicht in Rastatt stehenden Theile der feindlichen 
Armee zum schleunigsten Abzuge nach Süden zu bestimmen, ein 
Rückzug, der sehr bald unter der Verfolgung Peuckers in völlige 
Flucht ausartete. Die Flüchtlinge, etwa noch 6000 Mann, retteten 
sich nach der neutralen Schweiz, Mieroslawsky unter ihnen. Die 
in Rastatt Eingeschlossenen kapitulirten am 23. Juli, nachdem sie 
am 8. Juli noch einen heftigen Ausfall gemacht hatten. Die 9./31 
hatte in diesem Gefecht wieder Gelegenheit, sich beim Kampfe am 
Bahnhof Rauenthal auszuzeichnen. 
Das Regiment Nr. 32 entstammte dem Jahre 1815 und wurde 
am 5. Juni desselben Jahres aus 1 Bataillon Elb-Landwehr, 
JBataillon westfälischer und 1 Bataillon sächsischer Landwehr formirt. 
Seine Garnisonen waren zuerst Münster — Dortmund — Soest, 
1816 jedoch erhielt das Regiment den Namen 4. Magdeburgisches 
Infanterie-Regiment Nr. 32 und im folgenden Jahre die neuen 
dementsprechenden Garnisonsorte Erfurt — Langensalza — Mühl— 
hausen, die es nur noch im Jahre 1830 bis 1832, wie das Regiment 
Nr. 31, mit fremden am Rhein, mit Coblenz— Jülich — Köln, sonst 
aber nur noch mit Städten wie Merseburg und Halle vertauschte. 
Bei den Aufstandsbewegungen der Jahre 1848 bis 1849 hatte 
auch das Regiment Nr. 32 mehrfach Gelegenheit zur Verwendung, 
ja bereits im Jahre 1832 bis 1833 hatte es in Halle gegen die 
Studentenkrawalle einschreiten müssen.
	        
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