Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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der Gegend von Berlin befohlen, wo endlich gegenüber den Auf— 
ständischen Ernst gemacht werden sollte. Am 10. November rückte 
General v. Wrangel mit 1112 Bataillonen, 44 Geschützen in Berlin 
ein, worauf die Entwaffnung der „Bürgerwehr“ erfolgte. Am 
5. Dezember wurde auch die sog. „Nationalversammlung“, die sich 
nach Brandenburg begeben hatte, aufgelöst. 
Auch die beiden Musketier-Bataillone des Regiments hatten in 
Erfurt vom 14. März ab kleinere und größere Aufstandsversuche 
erlebt, am 24. November sogar einen heftigen Straßenkampf. Auf 
sie fand das dem Füsilier-Bataillon gespendete Lob des Generals 
o. Wrangel mit Anwendung, daß sie überall, wo sie aufgetreten 
wären, sich durch Muth, Ausdauer und Mannssucht einen ehren— 
hollen Ruf erworben hätten. 
Das Jahr 1849 rief das Regiment nach Baden, und auch 
hier hatte das Füsilier-Bataillon mehrfach besondere Gelegenheit, sich 
hervorzuthun. Das Regiment Nr. 31 befand sich bei dem Korps 
Groeben, welches bei den ersten Operationen die feindliche Front zu 
beschäftigen hatte, während das Korps Hirschberg gegen den linken 
Flügel, das sogenannte Neckar-(Bundes-) Korps unter General 
Peucker gegen den rechten Flügel der unter dem Gewohnheits— 
Revolutionär Mieroslawsky stehenden badischen Insurgenten vor— 
gehen sollte. Mieroslawsky hatte nur die Neckar-Linie von Heidel— 
berg bis Mannheim besetzt gehalten, jetzt aber zur Abwehr der zu 
befürchtenden Umgehung seines linken Flügels durch einen Rhein— 
Uebergang der Preußen rheinaufwärts nur eine Division bei Heidel— 
berg und eine bei Mannheim stehen lassen, von den übrigen aber 
eine in dem Raum zwischen Speier— Germersheim, eine andere nach 
Karlsruhe (Knielingen) geworfen und zwei bei Wiesenthal aufgestellt. 
Das Korps Peucker sollte den Neckar-Uebergang mehr oberhalb Heidel— 
berg, etwa bei Hirschhorn, bewerkstelligen, das Korps Hirschfeld den 
Rhein-Uebergang bei Germersheim. 
Infolgedessen kam es für das Korps Groeben am 21. Juni, 
dem verabredeten Angriffstage, vorläufig nur zu kleineren Gefechten 
bei Ladenburg und Heidelberg. Die 9. Kompagnie 31. Regiments 
hatte jedoch das Glück, bei dieser Gelegenheit mit einem besonderen 
Auftrag betraut zu werden. Sie sollte mit einer Jäger-Kompagnie 
zusammen über das Gebirge gegen Heidelberg vorstoßen, um den 
Feind dort zu beunruhigen. Im Verfolg des Auftrages fand sie 
zuerst bei Wilhelmsfeld schwachen Widerstand, zog sich dann an
	        
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