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mit benachbarten, wie Weißenfels und Langensalza, vertauschte, kam
es in den Jahren 1830—32 infolge der französischen Juli-Revolution
an den Rhein, um mit den anderen Truppen des 1V. Armeekorps
eine Art Grenzschutz gegen Frankreich und Belgien zu übernehmen.
Es bezog Kantonnements in Coblenz und Köln; Mitte August
1832 erfolgte der Rückmarsch in die alten Garnisonen.
Das Jahr 1848 und die Unruhen in Berlin beriefen
speziell das F./31 dorthin, nachdem es zuerst einen Bestandtheil der
von Sachsen erbetenen Exekutionstruppen gegen Leipzig und die
dortige Aufstandsbewegung hatte bilden sollen. Am 18. März hatte
es Antheil an dem Straßenkampf in der Leipziger Straße, die
9. Kompagnie im Besonderen noch an der Besetzung des Kriegs—
ministeriums. Das Bataillon kehrte dann nur kurze Zeit in seine
Garnison zurück und wurde bereits am 10. April nach Altona be—
fördert, um an der Bundeshülfe für die Herzogthümer Schleswig—
Holstein theilzunehmen. Diese hatten sich am 24. März von
Dänemark losgesagt, und Preußen hatte ein Korps zu ihrer Unter—
stützung zusammengezogen. Als Hannover, Braunschweig, Olden—
burg und Mecklenburg, dem X. Bundeskorps angehörig, sich dem
anschlossen, begannen unter General v. Wrangel die ersten Kämpfe
mit 24000 Mann gegen die etwa 11000 Mann starke dänische
Armee, also mit entschiedener Uebermacht. Diese letztere machte sich
freilich nicht so fühlbar, weil den Dänen vorzügliche Stellungen frei
standen, aus denen sie sich immer wieder dank ihrer Schiffe in neue
abziehen konnten, und weil im entscheidenden Augenblicke immer
wieder die „neutralen“ Staaten, namentlich Rußland, England und
Schweden, welches letztere sogar 6000 Mann Hülfstruppen nach
Fünen übersetzte, ihr veto gegen die Fortschritte des Bundeskorps
einlegten. In diesem ersten Feldzuge nahm das Regiment Nr. 31 an
den Gefechten bei Schleswig am 23. April und an dem Angriff auf
Düppel am 5. Juni theil, und zwar zeichnete sich die 9. Kompagnie
ganz besonders bei der Wegnahme von Oberbustorf am 23. April
und von Kirchdüppel (Westerdüppel) am 5. Juni aus. General
v. Wrangel belobte das Bataillon in einem Berichte mit der Be⸗
tonung, es habe überall mehr geleistet, als von ihm gefordert
worden sei.
Die Einstellung der Feindseligkeiten erfolgte hier am 31. August,
das Bataillon wurde jedoch kurz darauf, am 16. September, nach
Geschichte des Füs. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80.
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