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worbenen, meist aus Deutschen bestehenden Freikorps. Aus dem im
Februar 1813 nach dem Rückzuge der französischen Armee in Mitau
(Kurland) zusammengestellten III. Bataillon der Legion wurde
das J./31, aus dem im April zu Königsberg zusammengestellten
1IV. Bataillon das II./31, endlich aus dem nachträglich, Mitte
August 1813, in Sternberg formirten VI. Legions-Bataillon das
F.31. Zuerst als Deserteure behandelt, waren die vielen zu dieser
Legion übergetretenen preußischen Offiziere, Unteroffiziere und Mann—
schaften am 26. Juni 1813 von ihrer Regierung förmlich, „als ob
sie dem Könige von Preußen dienten“, anerkannt worden. Die
Legion hatte dann Gelegenheit, in einer Reihe oft schwieriger Kämpfe
zuerst in Mecklenburg (August— November), dann in Holstein De⸗
zember), vor Harburg und später in den Niederlanden Ruhm und
Ehre zu ernten. Nach dem Frieden sollte sie erst in englisch—
hannoversche, dann niederländische Dienste übertreten, bis sie auf
dringende Vorstellung ihres Führers, des Grafen Wallmoden, und
auf Anrathen des Ministers v. Stein in preußischen Dienst über—
nommen wurde. Das eine Regiment der Legion erhielt die preußische
Nummer 30, das andere die Nummer 31. Am 29. März 1815 wurde
die Uebernahme der Legionstruppen befohlen, am 18. April vollzogen.
Gleich im Feldzuge 1815 hatten die jungen Regimenter Ge—
legenheit, ihre Tüchtigkeit wieder zu bewähren. Am 283. März war
die erneute Mobilmachung der Armee befohlen worden, und das dem
III. Armeekorps zugetheilte Regiment Nr. 31 marschirte am 1. Mai
aus seiner vorläufigen Garnison Köln nach dem Versammlungsgebiet
der Armee am Niederrhein. Der 12. Brigade (Lettow, später
Stülpnagel) zugehörig, nahm es an den Entscheidungstagen von
Ligny (am 16. Juni) und Wavre (am 18. und 19. Juni) rühm—
lichsten Antheil. Das Dorf Ligny speziell wurde von dem P./31
erstürmt; dasselbe Bataillon hatte bei Wavre den „difficilsten und
ehrenvollsten“ Posten, und der 9. /31 war es vergönnt, nachdem sie
wegen großen Patronenmangels in „Reserve“ genommen worden
war, bei dem entscheidenden Angriff des Feindes auf Biorge am
19. Juni durch einen Gegenstoß den bereits mit Massen einge—
drungenen Feind völlig zurückzuwerfen und das Dorf zu retten.
Auch bei dem letzten Gefechte vor Paris am 3. Juli war das P.31
noch mit betheiligt.
Was die Zeit von 1815 bis 1866 betrifft, so bot sich für das
Regiment ebenfalls Gelegenheit genug, seine Tüchtigkeit zu beweisen.