Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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III. Bataillons gar bald während dieser Zeit auch die Regiments— 
musik. Im Kriege 1870,71 hatte sie dann das Glück, durch ihre 
Doppelnatur, als den Kompagnien und dem Bataillon gehörig, stets 
im Besitz ihrer leicht zu transportirenden Instrumente zu bleiben, 
während die Regimentskapellen der Division ihre Instrumente, weil 
sie auf den Wagen nachgefahren wurden, erst im Anfang September 
und in sehr beschädigtem Zustande erhielten. Erst vor Paris 
eigentlich kamen diese Kapellen in die Lage, zu musiziren, die 
Bataillonsmusik des 11J. Bataillons aber begleitete den Marsch der 
Truppe von Tag zu Tag mit ihren munteren und ermunternden 
Weisen. So rückte diese Musik mit dem Bataillon in Versailles 
ein, als Seine Majestät dasselbe dorthin befahl, so nahm sie mit 
ihm theil an der Parade im Bois de Boulogne am 1. März 1871, 
so endlich auch an dem Einzuge in Paris. Als das III. Bataillon 
nach dem Kriege Homburg v. d. H. als Garnison erhielt, ge— 
nehmigte der neue kommandirende General, Generallieutenant v. Bose, 
ebenfalls den Bestand dieser Musik, und Seine Majestät der Kaiser 
befahl sie 1871 und 1872 bei seinem Aufenthalt in Homburg v. d. H. 
neben der von Wiesbaden eintreffenden Regimentsmusik wiederholt 
zur Tafelmusik. Von der Kurhausverwaltung endlich wurde die 
Kapelle vielfach ebenso engagirt, wie die Regimentskapelle in Wies— 
baden von der dortigen Verwaltung. Sie hatte sich aus kleinen 
Anfängen ihren Ruf selbst geschaffen. 
Zehntes Kapitel. 
Die Infanterie-KRegimenter Vr. 31, 32, 71 und 72. 
She wir auf die Ereignisse des Feldzuges 1870,71 und da— 
mit auf die Kriegsgeschichte unseres neuen Regiments übergehen, 
bedarf es noch eines kurzen Rückblickes auf diejenige der Regimenter 
Nr. 31, 32, 71 und 72. als der preußischen Stämme des Regiments 
Nr. 80. 
Die Regimenter Nr. 31 und 32 besitzen noch ein Stück alter 
Geschichte: sie stammen aus der Zeit der Befreiungskriege. Die 
Regimenter Nr. 71 und 72 sind ihre Tochter-Regimenter. 
Das Regiment Nr. 31 zählt eigentlich vom Jahre 1812, von 
der Gründung der „russisch-deutschen Legion“, eines von Rußland ge—
	        
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