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Münch ernannt, eine für seine Stellung in dem Kurorte Wiesbaden
durchaus geeignete Persönlichkeit. Derselbe verstand es, den An—
forderungen, die durch ein Engagement der Regimentsmusik als zweite
Kurmusik an ihn und sein künstlerisches Verständniß herantraten,
derartig zu genügen, daß dieses Engagement ein dauerndes wurde.
Es wurden hierdurch die Kosten der Unterhaltung der Regiments—
kavelle auf ein geringes Maß beschränkt.
Neben dieser Regimentsmusik bestand seit 1866 bei dem
III. Bataillon eine Bataillonsmusik, zuerst ein Kind des Zufalls,
dann eine dauernde Schöpfung. Der erste Ersatz des Regiments
aus den vier thüringischen Regimentern hatte eine Anzahl musik—
begabter Mannschaften gebracht, die ihre eigenen Instrumente be—
saßen; ein sehr begabter und geschickter Unteroffizier Heinemann
wurde ihr Führer, und Oberstlieutenant v. Bessel fand sich durch die
Sympathien, welche diese kleine Kapelle in Weilburg fand, ver—
anlaßt, sie auch außerdienstlich auftreten zu lassen. Weilburg hatte
früher in nassauischen Zeiten einer Regimentskapelle zuhören können,
jetzt war die kleine Bataillonskapelle, mochte sie nun zunächst ihre
eigenen Weisen je nach der Art jener Privatinstrumente spielen, wie
sie wollte, ein glückliches Mittel, um die Sympathien der Ein—
wohner für das Bataillon zu gewinnen. Als daher im Herbst 1867
die in diese Kapelle eingereiht gewesenen Mannschaften entlassen
wurden und ihre Instrumente mitnahmen, entschloß sich der Nach⸗
folger des Oberstlieutenants v. Bessel, Major v. Below, eine ähnliche
Kapelle zu begründen, Instrumente anzuschaffen und die Leitung der
Musik dem Sergeanten Heinemann ganz anzuvertrauen. Die
Kosten wurden aus Beiträgen der Ofsiziere und aus prozentualen
Abzügen von den Konzerteinnahmen der Musik aufgebracht, auch
Streichinstrumente angeschafft und dergl. mehr. Eingereiht wurden
etatsmäßige Reserve-Spielleute, 16 Mann, welche ihren sonstigen
Dienst bei der Kompagnie thaten, im Bataillon aber wieder eine
Einheit bildeten. Das Talent und die Thätigkeit des persönlich als
Solist sehr tüchtigen Sergeanten Heinemann machte diese „Horn⸗
musik“ bald im ganzen Lahn-Thal bekannt und brachte ihr manchen
guten Verdienst ein. Der kommandirende General, Generallieutenant
o. Plonski, genehmigte, daß diese Bataillonsmusik bei allen Vor—
stellungen des Bataillons wie eine Regimentskapelle fungiren konnte,
und da diese letztere durch ihr Engagement in Wiesbaden von den
Herbstübungen zurückgehalten wurde, so vertrat die Musik des