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öffentlichen Spieles mit seinen auf das Nichts gestellten Existenzen.
Das Offizierkorps hatte sich demgegenüber zum Grundsatz gemacht
in der Geselligkeit überhaupt nur als geschlossenes Ganzes aufzutreten
und nicht nach hochtönenden Namen oder nach dem Reichthum die
Auswahl zu treffen, sondern nach dem guten Rufe. Nur dadurch
bewahrte es den Einzelnen vor Irrthümern in dieser Auswahl und
erwarb sich zugleich eine gewisse Sonderstellung in der Gesellschaft,
wurde gesucht oder nicht gesucht, beides aber mit der Anerkennung
als der beste Theil der Gesellschaft überhaupt. Manche eigenartige
Erinnerungen knüpfen sich an diese Zeit. So bemühte sich ein
damals in der Gesellschaft sehr gefeierter Graf ..... lange, mit
dem Offizierkorps Fühlung zu gewinnen. Es war vergeblich, und
mit Recht, denn nach einigen Monaten entpuppte sich dieser „Graf“
als ein Barbiergeselle aus Odessa, der namhafte Wechselfälschungen
auf seinem Konto stehen hatte. Kein Wunder war es, wenn nach
solchen Vorkommnissen auch der leichtlebigste junge Offizier auf den
Rath der älteren hörte und sich dieselbe Vorsicht in dem Verkehr
nach außen zur Regel machte, wie sie es thaten. Ebenso verständlich
war es auch, daß einst von höherer Seite das Wort der Anerkennung
fiel: „Erhaltet Euch Euer Offizierkorps so, wie es jetzt ist.“
Auch in Weilburg, dem schönen malerisch gelegenen ehemalig
nassauischen Städtchen, wurden die Verhältnisse für das dorthin
versetzte III. Bataillon recht gute. Der Kommandeur, Oberstlieutenant
v. Bessel, verstand nicht nur sehr schnell in dem neuen Kame—
radenkreise, der sich in seiner Zusammensetzung als recht harmonisch
erwies, sondern auch außerhalb desselben Aller Herzen für sich zu
gewinnen. Den Mittagstisch hatten die unverheiratheten Offiziere
in dem Gasthofe „Zur Traube“, dem ein wahres Original, Herr
Kretschmar, mit zwei alten unverheiratheten Schwestern vorstand,
und der eine gute Küche sowie anständige Bedienung aufwies.
Daneben verkehrte man in dem sogenannten „Backstübchen“, einer
kleinen Stube eines Brauers Rosenkranz, oder in dem Restaurant
von Weber. Der Bezirkskommandeur, Oberstlieutenant Gruch, mit
seinem Adjutanten schloß sich dem Offizierkorpo in engster
Kameradschaftlichkeit an. In der Stadt bestand die Gesellschaft aus
einer Reihe ebenso achtbarer wie gut situirter und patriotisch denkender
Familien, mit denen es in ziemlich kurzer Zeit gelang, ein angenehmes
Verhältniß herzustellen. Als Oberstlieutenant v. Bessel am 29. Juni
1867 unter Stellung à la suite des Regiments nach Weimar als