Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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in der Mitte und blieb dann bei Horsens stehen, während die beiden 
Flügel bis Aarhus und Skandenburg vordrangen. Hier endeten die 
kriegerischen Ereignisse für sie; die schleswig-holsteinischen Truppen 
kämpften schließlich einen isolirten Kampf gegen die Dänen und 
wurden von ihnen bei Fredericia am 6. Juli geschlagen, worauf die 
Preußen nach Horsens, die Bayern nach Veile zurückgezogen wurden. 
Der Krieg endete zu Gunsten der Dänen, die deutsche Herrlichkeit 
war noch nicht erstanden. Erst das Jahr 1864 brachte den Schles⸗ 
wig⸗Holsteinern die langersehnte und schwer errungene Befreiung. 
Ende August 1849 rückten die hessischen Truppen über Altona wieder 
in ihre Heimath ab. 
Neuntes Kapitel. 
Die Jriedensjahre von 1866 bis 1870. 
Nach dem Feldzuge 1866 bewegte die Frage der Formirung 
der neuen Truppentheile in den von Preußen erworbenen Provinzen 
die ganze Armee im höchsten Maße. Gerade nach einem so überaus 
glücklichen Feldzuge fiel es dem Einzelnen schwer, das Regiment, 
die Stellung zu verlassen, an welche sich für ihn so viele Erinnerungen 
knüpften. Die A. K. O. vom 30. Oktober 1866, welche die neuen 
Veränderungen brachte, fand infolgedessen zuerst keine freudige 
Stimmung, jedenfalls nicht bei den Regimentern Nr. 31, 32, 71 
und 72, welche mit dem Stamme des bisherigen kurhessischen Leib— 
Garde-Regiments das neue Infanterie-Regiment Nr. 80 formiren 
sollten. Die kurhessischen Truppen waren wohl den preußischen 
sehr gleichartig, was Ausbildung, Disziplin und Gebrauchsfähigkeit 
anbetraf, sie besaßen einen volltönenden Ruf von kriegerischem Sinn, 
ähnlich dem unsrigen, aber gerade diese Vorzüge konnten zuerst viel— 
leichst eine Verständigung nur erschweren, weil der darauf fußende 
berechtigte Stolz bei der augenblicklichen Sachlage leicht zu verletzen 
war. Für tüchtige und stolze Naturen ist eine Niederlage, ob sie 
verschuldet ist oder nicht, selten ganz zu verwinden. Und doch war 
es jedem Betheiligten klar, daß Alles darauf ankäme, die Ver— 
schmelzung des Offizierkorps in dem neuen Regiment so rasch wie
	        
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