Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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vorzugehen. Es half dafür nicht viel, daß Clerfait die Weisung 
zugeschickt wurde, er habe sich von Werwick gegen Roncquzu wenden, 
und daß auch der Vormarsch des Generals Kinsky und des Erz— 
herzogs Carl auf Lannoy angesetzt wurde. Bis diese Kolonnen 
heran waren, konnte die Katastrophe bei dem Herzog von NYork 
bereits eingetreten sein. 
Demgegenüber war die Lage beim Feinde so, daß mit Aus— 
nahme der östlich von Lille stehenden beiden Divisionen Osten und 
Bonneau alle Streitkräfte jetzt ziemlich versammelt zwischen Courtray — 
Menin südlich der Lys standen. Am 17. Mai hatte noch der Plan be— 
standen, Clerfait durch die Divisionen Souham und Moreau beseitigen 
zu lassen, während die übrigen Theile sich bei Tourcoin — Roubairx 
vertheidigungsweise verhalten sollten. Als jedoch gegen Mittag 
das Vordringen des Herzogs von NYork gegen diese letztere Linie ge— 
meldet wurde, beschlossen die Generale Souham, Moreau, Macdonald 
und Reynier in einem Kriegsrath die sofortige Versammlung aller 
Kräfte gegen den Herzog von York, um diesen am nächsten Morgen 
zu schlagen. Auch Osten und Bonneau erhielten Befehl, über Pont 
à Breng und Lamponpont gegen Roubaix und Lannoy vorzurücken. 
Vandamme sollte sehen, wie er bei Menin — Mont Halluin die Fort 
schritte Clerfaits aufhielte. Die einzelnen Theile standen so, daß 
die Divisionen Souham und Moreau etwa 5 km südlich Courtray, 
die Brigaden Compère und Thierry bei Mouscroen, die Brigaden 
Malbraucq, Noel und Macdonald bei Roncq und dem Mont Halluin 
standen, Vandamme vor Menin, die Brigade Desenfants endlich vor 
Werwick. 
Generallieutenant v. d. Busche hatte Befehl erhalten, wieder 
auf Mouscroen vorzugehen, er blieb jedoch in seiner Stellung bei 
Dottignies, weil er auch gegen Courtray sichern sollte und die fran— 
zösischen Kolonnen bereits am frühesten Morgen von dort aus gegen 
Mouscroen und Umgegend vordrangen, ohne daß der Herzog von York 
ihnen entgegenkam. Das war ja auch fast unmöglich; der Herzog 
verfügte kaum über 20 000 Mann, die Franzosen ihm gegenüber 
über beinahe 80000 Mann. Und wie jene rechte Flügelabtheilung der 
Alliirten, so verfuhren auch die beiden linken Flügelkorps; sie blieben 
völlig unthätig, während die Generale Osten und Bonneau vor ihrer 
Front mit 9000 Mann gegen Roubaix, mit 9000 Mann gegen 
Lannoy heranrückten und diese Punkte schon gegen 6 Uhr vormittags 
erreichten. Der Herzog von NYork blieb thatsächlich bei dem nun
	        
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