Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Der Feind stand mit der Masse, 50 000 Mann, und Souham 
und Moreau zwischen Aelbeke—Courtray, mit etwa 12000 bis 
16 000 Mann bei Mouscroen — Tourcoin — Roubaix, ferner mit 
20 000 Mann wie vorher bei Sainghin — Anstaing und 7000 Mann 
bei Pont à Marque. Die Brigade Vandamme hielt bei Bisseghem 
mit Front gegen Norden gegen Ingelmünster, endlich die Division 
Michaud mit ihrem Haupttheil noch bei Ypern. Die französische 
Nord⸗-Armee zählte im Augenblick an 110 000 Mann. Pichegru selbst 
hatte die Armee verlassen und war nach Guise zurückgeeilt, den 
Oberbefehl dem General Souham überlassend. Er hielt wohl die 
Sachlage bei Tournay für nicht mehr so zwingend. 
Unter diesen beiderseits eigenthümlichen Verhältnissen kam es 
zu der Entscheidungsschlacht von Tourcoin am 17. und 
18. Mai. 
Schlacht bei Die Angriffsdisposition des Obersten Mack griff, trotzdem der 
onrezn guu Erzherzog Carl bis zum Versammlungspunkt seines Korps Pont à 
D Marque noch 3/2 Meilen zurückzulegen hatte und Clerfait bis zu 
dem seinen, Werwick, sogar noch 41/,, Meilen, über die Verhältnisse 
in jeder Hinsicht hinaus. Er wollte einen konzentrischen Angriff 
von einer Basis aus, die 9 Meilen breit war, ausgeführt sehen, 
und so reichte der erste Tag nicht aus, um auch nur die Flügel 
dieses Umfassungsangriffes dem Entscheidungspunkte zu nähern. 
Zum Glück hatte der Feind seine Streitkräfte nicht versammelt, 
sondern nahm den ersten Kampf in der Stellung an, wo seine 
Theile eben standen. So kamen diejenigen Kolonnen, welche gegen 
Watrelos und Roubaix vorzugehen hatten, diejenigen des Herzogs 
von York, an diesem ersten Tage wohl vorwärts und drängten den 
Feind bis Tourcoin und Mouscroen, bezw. bis Mouveaux und Roncq 
zurück. Der rechte Flügel jedoch, die Hannoveraner unter General— 
lieutenant v. d. Busche, ohnehin durch Festhaltung des Ueberganges 
bei Espierres geschwächt und bei dem Vorgehen über Dottignies 
gegen Mouscroen nur noch 3000 Mann stark, wurde von sehr über— 
legenen Kräften zurückgeschlagen und in ziemlicher Auflösung nach 
Dottignies zurückgeworfen. Dies verhinderte auch die rechte Flügel— 
kolonne des Herzogs von York, welche den Feind von Leers über 
Watrelos und dann auf Mouscroen zurückgedrängt hatte, ihre Er— 
folge auszunutzen. Sie mußte, da ihre rechte Flanke völlig frei 
geworden war, für ihre eigene Sicherheit sorgen, und that dies da— 
zdurch, daß sie das für diesen Tag ihr zugewiesene hessische Garde
	        
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