Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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ihm und den Seinen durch ihre Bravour nicht einmal Zeit gelassen 
hätten, heranzukommen und an dem Erfolge mehr Antheil zu nehmen. 
Der Verlust der Franzosen an diesem 26. April war groß, er 
betrug über 7000 Mann, 41 Geschütze, 50 Munitionswagen und 
mehrere Fahnen; derjenige der Alliirten belief sich nur auf 14560 Mann. 
Leider wurde dieser schöne Sieg abermals nicht ausgenutzt, man 
feierte ihn nur durch eine am 27. April abgehaltene große Parade 
und durch Abhalten eines Tedeums. Und doch wäre gerade hier 
ein Fortschreiten auf der Bahn des Sieges sehr nöthig gewesen, denn 
während dieses Kampfes hatten sich in Flandern und bei Beaumont 
die Verhältnisse auf alliirter Seite in einer Weise entwickelt, wie 
man es nicht erwartet hatte. 
Feldzeugmeister Clerfait hatte sich wegen Beunruhigung des zur 
Verbindung mit der Haupt-Armee bei Denain aufgestellten hessisch— 
österreichischen Detachements des Generals v. Wurmb veranlaßt ge— 
sehen, mit einem erheblichen Theil seiner Truppen dorthin zu eilen, 
und so traf der Anschlag, den Pichegru auf die Stellung der Armee 
Clerfaits selbst auszuführen beabsichtigte, einen sehr unglücklichen Zeit— 
punkt. Pichegru ging selbst mit 30 000 Mann der Truppen Souhams 
von Lille aus gegen Mouscroen —Courtray vor, während ein Theil 
der Division Michaud und die Division Moreau mit etwa 20000 Mann 
sich direkt gegen Menin wendeten. Pichegru beabsichtigte hierdurch, 
den linken Flügelpunkt Menin zu umgehen und die Stellung Clerfaits 
aufzurollen. Der Rest der Division Michaud hatte die Aufgabe, die 
Front Clerfaits namentlich bei Nieuport und Ypern zu beschäftigen. 
Dieser Plan gelang in jeder Hinsicht. Menin wurde eingeschlossen, 
bei Mouscroen ein hannoversches Detachement (4 Bataillone, 
2 Eskadrons) völlig zersprengt, dann Courtray zur Kapitulation ge— 
zwungen. Die ganze Stellung der Clerfaitschen Armee war durch 
diese am 25. und 26. April ausgeführten Angriffe unhaltbar geworden; 
schon ging Alles, was zu dem Troß der Armee gehörte, in größter 
Eile auf Brüssel und Gent zurück. Am 27. April abends wurde 
Menin bombardirt, am 28. und 29. April wieder. 
Bei dem Gefechte vom 26. April hatte man bei der Sambre— 
Armee der Alliirten einen französischen General Chappuis gefangen 
genommen und aus seinen Papieren erfahren, daß ein gleichzeitiger 
Angriff gegen die Stellung Clerfaits in Flandern im Werke sei. 
Clerfait bekam noch am 26. April nachmittags davon Mittheilung und 
den Befehl, alle seine Kräfte zusammenzufassen; auch sollten ihm von
	        
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