Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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wenden sollte, welche Flandern sicherten. Auch die Ardennen-Armee sollte 
mitwirken, sie sollte das nach links detachirte Korps des Feldmarschalls 
Kaunitz bei Beaumont — Valcourt von Philippeville her angreifen. 
Gegen die alliirte Haupt-Armee vor Landrecies rückten etwa 
50 000 Mann von Guise aus gegen Nouvion-Oizy vor, drückten 
am 26. April vormittags deren Vorposten zurück und griffen Priches 
an, woselbst sich ein hartnäckiger Kampf entspann. Zugleich wurde 
von Avesnes aus Maroilles angegriffen. Mit Mühe gelang es 
noch, den Durchbruchsversuch der Franzosen zwischen Maroilles 
und Priches abzuwehren. General Bellegarde war inzwischen bei 
Oizy und Umgegend von 8000 Mamnm ebenfalls angegriffen worden, 
das Gefecht hatte sich aber mehr auf den Geschützkampf beschränkt. 
Es waren darauf von den ihm zugetheilten hessischen Bataillonen 
drei, das Grenadier-Bataillon Hanau und die 2 Bataillone Leib— 
Regiments nach le Sart detachirt worden, um zur Verbindung mit 
Priches die dortigen Schanzen zu besetzen. Der Kaiser Franz hielt 
hier mit seinem glänzenden Stabe und empfing gerade die Meldung, 
daß auch der rechte alliirte Flügel bei Troisville von Cambray aus 
durch 30 000 Mann angegriffen worden, der Feind aber durch die 
österreichisch-englische Kavallerie unter Feldmarschall Otto und Fürst 
Schwarzenberg in die Flanke gefaßt und vollständig geworfen sei. 
Das Gefecht schien hiernach sich im Ganzen zu Gunsten der 
Alliirten entschieden zu haben, da aber die feindliche Kolonne vor 
Oizy den Wald von Arrouaize noch stark besetzt hatte, auch bei 
Priches der Kampf noch unentschieden war, so beschloß Feldmarschall 
Bellegarde, jetzt zum Angriff vorzugehen. Er zog die 3 hessischen 
Bataillone von le Sart wieder heran und wollte zum Gegenstoß 
schreiten, als der Kaiser, welcher um 3 Uhr nachmittags bei Oizy 
angelangt war, zu den an der Tete der Angriffskolonne befind— 
lichen Truppen, dem hessischen Garde-Grenadier-Regiment und 
3 ungarischen Grenadier-Bataillonen, heranritt und Freiwillige vor— 
forderte. Das war so recht im Sinne der schon längst ungeduldigen 
Hessen, wie ein Mann trat das Regiment Garde-Grenadiere in ge— 
schlossenen Gliedern vor, und Oberst v. Fuchs setzte sich sofort an 
seine Spitze, um es vorzuführen. Während das Regiment Kaiser— 
Cheveauxlegers den Auftrag bekam, rechts und links um das Gehölz 
herumzufassen, rückten die 5 Bataillone gegen das Gehölz vor. 
Dieselben hatten jedoch eine sumpfige, zum Theil mit Hecken durch— 
zogene Niederung zu überschreiten, weshalb Oberst v. Fuchs zunächst 
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